- Standardsignatur40175555
- TitelDas Gebiet der Patscheralm. Untersuchungen über Bodenstruktur und Bodenleben
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1961
- SeitenS. 84a-b
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200002585
- Quelle
- AbstractWie bereits verschiedene vorausgegangene Arbeiten aufzeigten (Jahn-Schimitschek 1952/53), führt die Entwaldung einerseits zu ungünstigen kleinklimatischen Verhältnissen in den Böden und damit auch schon zu einem gewissen Rückgang des Tierlebens. Die Weide verursacht bereits im Wald selbst eine stärkere Bodenverdichtung und wirkt sich auf den entwaldeten Flächen durch das Fehlen der lockernden Wurzeln der Waldbäume in noch schärferer Weise aus. Damit wird aber auch der Lebensraum der Bodentiere eingeengt. Da nun die Bodentiere am Kreislauf der organischen Substanzen und namentlich auch an der Humusbildung weitgehenden Anteil haben, werden diese beiden Vorgänge weitgehend gehemmt, und die verarmten Böden weisen vielfach eine Pflanzenbedeckung auf, die an Luft, Wasser- und Nährgehalt der Böden verhältnismäßig geringe Ansprüche stellt. Die vorliegenden Untersuchungen ergaben bereits im Weideland eine starke Verringerung vor allem der luftüberfüllten Poren des Bodens, wie sich dies bereits auch in einem Wald auf Urgestin im Sellraintal zeigte (s. Jahn-Schimitschek 1953). Wie die untersuchte Almmmahd zeigte, führte die Entwaldung dann zu weiterer Bodenverdichtung, was sich auf den entwaldeten Weideflächen noch weiter bermerkbar machte. Mit der Verdichtung geht auch das Bodenleben zurück, ein starkes Abfallen der Tierzahlen zeigt sich bereits im Boden der Almmahd gegenüber dem Waldbestand, und in den stark beweideten Böden sind die Tiere nur mehr in ganz g eringfügigen Zahlen und Arten vertreten. Die Reduktion der Bodentiere geht vor allem auf Kosten der Milben, insbesondere der Hornmilben, die gerade in vielen ihrer Arten für die Humusproduktion von größter Bedeutung sind. Wie die Untersuchungen bei Obergurgl (Jahn 1960) zeigten, sind die Folgen der Entwealdung für das Tierleben an beschatteten Waldrändern herabgemildert. Es sollten also eher mehrere kleinere als zu große Weideflächen innerhalb der Wälder angelegt werden, da an solchen die Bodenverhältnisse nicht in so einschneidender Weise für das Tierleben verändert werden und damit auch der Umsatz der Nährstoffe und die Bodenbildung in einer positiven Weise erfolgt. Weiters sollte auch übermäßiger Vieheintrieb vermieden werden.
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