- Standardsignatur627
- TitelUntersuchungen über den Versetzschock bei der Lärche : 1. Der Wachstumsverlauf nach dem Versetzen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 238-250
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200001933
- Quelle
- AbstractZur Untersuchung des Versetzschockes, der das Wachstum junger Forstpflanzen nach der Verschulung oder Anpflanzung vorübergehend hemmt, wuden 2jährige Lärchensämlinge im Pflanzgarten Flauring (700 m ü. d M.) zu verschiedenen Zeitpunkten während der Vegetationsperiode 1969 in ein anderes Beet desselben Gartens verpflanzt. Das Höhenwachstum aller Setzlinge blieb gegenüber den unversetzten Kontrollen deutlich zurück. Die Wachstumshemmung war im 1. Monat nach dem Versetzen und insgesamt bei der Sommerverschulung im Juni und Juli besonders stark. Das Seitentriebwachstum wurde weniger in MItleidenschaft gezogen. Es hielt bei den versetzten Lärchen länger an und war im Herbst sogar lebhafter als bei den Kontrollpflanzen. Der Radialzuwachs der Stämmchen wurde durch das Versetzen nicht wesentlich verändert, hingegen zeigten sich auffallende Unterschiede in der anatiomischen Struktur des Jahresringes. Nach Verschulung im Sommer kommt es zur Ausbildung eines Pseudojahresringes und manchmal sogar zu mechanischer Deformation der jüngst gebildeten Holzzellen. Die Herbstholzbildung wird durch das Versetzen deutlich verzögert. Die Ausreifung der Endtriebe wurde nur ausnahmsweise verhindert. Der natürliche Entwicklungsrhythmus der Wurzeln wurde durch das Versetzen weitgehend gestört. Durch das Ausheben der Pflanzen geht der Großteil der Feinwurzeln verloren. Die Regeneration des Wurzelsystems gelingt den Lärchen während der ganzen Vegetationsperiode; sie dauert 1 bis 2 Monate. Hernach klingt das Wurzelwachstum wieder ab. Die Notwendigkeit zur Neubildung von Feinwurzeln dürfte auch die primäre Ursache für die Stockung des Triebwachstums sein. Die mit dem Wurzelverlust zusammenhängende Störung des Wasserhaushaltes der Setzlinge hemmt sicherlich das Wachstum auch unmittelbar, besonders im Hochsommer. Von Verschulungen und Anpflanzungen im Juni und Juli ist daher abzuraten. In allen anderen Monaten bleibt der Versetzschock in erträglichen Grenzen. Besonders geringe Zuwachsverluste treten bei bereits benadelten Pflanzen auf, die im Mai versetzt werden.
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