- Standardsignatur627
- TitelDie mobile Kleinstation im Sellraintal/Tirol : Technische Erfahrungen waehrend des Probelaufes 1969, am entwaldeten Suedhang bei Haggen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 202-214
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200001930
- Quelle
- AbstractIm Inneren Sellraintal/Tirol, 36 km von Innsbruck entfernt, wurde die automatische Kleinstation zu ihrem Probelauf aufgestellt. Am entwaldeten Südhang bei Haggen reichte das Stantionsgebiet von 1840 m bis 2080 m Seehöhe. Beiderseits einer kleinen Rippe, auf welcher die Meßhütte aufgestellt war, wurden auf SE- und SW-Exposition in umzäunten Meßflächen Meßgeräte für die Erfassung der Bodenoberflächentemperatur und der Hangbestrahlung aufgestellt. Im Einsatz waren auf SE drei Bodenoberflächenthermometer und eines in 10 cm Bodentiefe. Auf SW war die gleiche Bestückung. Je ein Sternpyranometer war hangparallel auf SE und SW aufgebaut worden. Zusätzlich war noch auf SW ein Pyranometer zur Erfassung der Globalstrahlung vorhanden. Es waren 11 Meßstellen im Gelände und eine zwölfte Meßstelle zur Kontrolle des Meßablaufes vorhanden. Zur Temperaturmessung wurden Hartglas-Platinthermometer eingesetzt. Um die Station vor Blitzschlag zu schützen wurde versucht, dieselbe ganz isoliert im Gelände und der Meßhütte aufzubauen. Da in der Nähe keine Fernleitung zur Stromversorgung vorhanden war, glaubte der Verfasser auf diese einfache Art einen Erfolg zu haben. Zum isolierten Aufbau der Meßfühler trug sehr die Konstruktion der Hartglasthermometer bei, deren Wendel im Glas eingeschmolzen ist. An alle Geräte wurden folgende Forderungen gestellt: 1. Batteriebetrieb und kleiner Stromverbrauch. 2. Für 1969: Registrierung der Daten über Drucker und Foto. 1970: Direkte Lochung der Daten mit Lochstreifengerät auf der Station. 3. Große Mobilität des ganzen Instrumentars einschließlich der Meßhütte. 4. Unempfindlichkeit gegen tiefe Temperaturen und große Luftfeuchtigkeit. 5. Lange Wartungsfreiheit. 6. Automation des ganzen Meßablaufes. Das Meßverfahren bestand in der Umwandlung der von den Meßfühlern kommenden Ströme in Impuls mittels besonders entwickelter und bewährter Integratoren. Die Impulse wurden mit einem Drucker ausgedruckt, wobei in drei Kolonnen, je nach Wetterlage, die Meßdaten auf einem Papierstreifen ersichtlich waren. Die Wetterlage wurde durch ein besonderes Gerät erfaßt. Die gleichen im Drucker ausgedruckten Daten wurden nach Umwandlung im Fernschreibcode über ein Lampentableau dargestellt und fotografiert. Der Film diente als Unterlage zur Lochung eines Fernschreiblochstreifens. Der Meßablauf begann, von einer besonderen Uhr gesteuert, immer zur vollen Stunde. Jede Minute wurde eine andere Meßstelle abgetastet. Nach der Abtastung aller Meßstellen wurde automatisch der ganze Strom der Anlage abgeschaltet, was nach 12 Minuten geschah. Der Probelauf hat ergeben, daß automatische Kleinstationen im hochalpinen Bereich gut funktionieren, sofern die Stromversorgung sichergestellt ist. Diese aber hängt weitgehend vom eingesetzten Ladeaggregat ab. Der Probelauf begann am 10. Juni, worauf nach verschiedenen Eichungen das Einsammeln der Meßdaten ab 27. Juni beginnen konnte. Bis zum Abbau der Station am 18. Oktober 1969 fielen 26400 Meßdaten und 2400 Informationsdaten über Wetterlagen an. Das Datenmaterial wird dem Landwirtschaftlichen Rechenzentrum in Wien zur Auswertung übergeben werden. Über die Auswertung der Daten und die Ergebnisse wird von anderer Seite berichtet werden. Für 1970 will der Verfasser auf die fotografische Registrierung der Daten, zum Zwecke einer späteren Auswertung derselben, über einen Lochstreifen verzichten. Der Lochstreifen soll jetzt direkt auf der Kleinstation mit einem vom Verfasser entwickelten Batteriegerät gestanzt weren. Der von diesem Gerät erhaltene Lochstreifen wird sowohl von einem Fernschreiber, wie auch von einem Computer gelesen werden können. Die fotografische Registrierung wird jetzt als Kontrolle des Meßablaufes bei unbesetzter Station verwendet, um Meßskalen, Rückstellzähler und Signallampentableaus zu fotografieren. so war es möglich, auf den 1969 beim Probelauf sehr gut funktionierenden Impulsdrucker zu verzichten und diesen auf der Station Obergurgl einzusetzen, wo er sehr dringend gebrauch wird.
- Schlagwörter
- Klassifikation111.82--017.4 (Klima bestimmter Orte und Gebiete. Klimatologische Monographien. Bewegliche und tragbare Maschinen)
[436.7] (Tirol)
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