- Standardsignatur627
- TitelZustand und Leistung des Bauernwaldes im Bezirk Murau
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1968
- SeitenS. 141-160
- Illustrationen6 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200001916
- Quelle
- AbstractIm Bezirk Murau wurden in einer repräsentativen Stichprobe 60 bäuerliche Betriebe ausgewählt, die im landwirtschaftlichen Produktionsgebiet Hochalpen liegen und als Grünland- oder Grünland-Waldwirtschaften zu bezeichnen sind. Untersucht wurde der Zustand des Eigenwaldes in einer stratifizierten Sichprobe, wobei sowohl Standorts- als auch Bestandesmerkmale erhoben wurden. Der bäuerliche Wald ist charakterisiert durch einen relativ hohen Anteil an Schutzwald und sehr schlecht bestockten ehemaligen Weideflächen, die in nächster Zukunft keine forstliche Nutzung ermöglichen werden. Außerdem warten beträchtliche Flächen landwirtschaftlicher Grenzertragsböden, die bei den in Gang befindlichen Umstellungen der landwirtschaftlichen Betriebe frei werden, auf eine planmäßige Aufforstung. Der ertragsfähige Wirtschaftswald steht damit zu etwa 15 % nicht in Produktion. Es handelt sich dabei um größtenteils verstrauchte Altblößen und um gesicherte Kulturen. Der produzierende Waldanteil umfaßt zu 60 % Plünderwälder mit einem durchschnittlichen Hektarvorrat von nur 151 VfmD und zu 40 % gleichaltrige Bestände mit einem Durchschnittsvorrat von 190 VfmD. Letztere kommen unseren Vorstellungen von einer geregelten Waldwirtschaft noch am nächsten, weisen aber ebenfalls nur einen durchschnittlichen Bestockungsgrad von 0,55 auf. Infolge dieses, auf die langjährig und noch heute in fast allen Beständen ausgeübte Waldweide sowie die ständigen übermäßigen Dimensionshiebe zurückzuführenden Waldzustandes, wird die standörtliche Leistungskapazität kaum zur Hälfte ausgenutzt. Berücksichtigt man die durchschnittlich schlechte Schaftqualität, die auf zu starke Bekronung zurückgeht, aber auch eine Folge mechanischer und biologischer Schäden ist, so kann man unterstellen, dass der wertmäßige Kapazitätsausnutzungsgrad weit unter 50 % liegt! Im bäuerlichen Wald wäre daher allen produktionssteigernden Maßnahmen noch ein größerer Erfolg beschieden, wenn nicht mangelnde Arbeitskraft, weiterer Abbau der geringen Vorräte für Investitionszwecke im landwirtschaftlichen Betriebsbereich und wohl auch mangelndes Verständnis für die Waldwirtschaft dem entgegenstünden.
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