Bald nach der Gründung des Naturwaldreservats Aletschwald im Jahr 1933 begannen Forschende, den einzigartigen Lärchen-Arvenwald auf der Riederalp im Kanton Wallis zu beobachten. Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat nun die Daten der bisherigen Waldinventuren ausgewertet und die Ergebnisse in zwei Berichten zusammengefasst. Fazit: Langsam, aber stetig wandelt sich der ehemals intensiv genutzte Aletschwald zurück zu einem Naturwald. Zusammenfassung; Abstract; Baumarten ; Einleitung ; Projektrahmen und Fragestellung ; Grundlagen zum Aletschwaldresevat ; Inventurmethode ; Inventurperimeter und Stichprobendesign ; Aufbau einer Probefläche und Aufnahmeobjekte ; Stratenbildung ; Gewichtung der unterschiedlich dichten PF-Netze ; Aufnahmeprozent ; Durchführung der Stichprobeninventur im Feld ; Datenbearbeitung und Auswertung ; Resultate ; Hangneigung und Standortstypen im Inventurperimeter ; Höhenverteilung der Straten ; Lebende Bäume ; Totholz ; Verjüngung ; Habitatstrukturen ; Diskussion ; Bestandesstruktur ; Naturnähe des NWR Aletschwald ; Methodendiskussion ; Ausblick ; Literatur ; Anhang: Weitere Tabellen und Abbildungen Das Naturwaldreservat Aletschwald ist eines der ältesten Waldreservate der Schweiz und liegt innerhalb des UNESCO-Welterbes «Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch». Ziel des Reservats ist es, den in der Schweiz einzigartigen Wald zu erhalten und eine natürliche Waldentwicklung zu ermöglichen. Im Sommer 2012 wurde im Aletschwaldreservat parallel zu einer Vollkluppierung eine Stichprobeninventur durchgeführt, um ein repräsentatives Bild der Waldstruktur des erweiterten Reservatperimeters Aletsch- und Teiffewald zu erhalten. Insgesamt wurden auf dem Perimeter von 422 ha 107 permanente Stichprobenflächen von 500 m2 eingerichtet und Kennzahlen zum Baumbestand, Totholz, zu Habitatstrukturen und zur Verjüngung erfasst. Die im vorliegenden Bericht präsentierten Kennzahlen beschreiben einerseits den gesamten Stichprobenperimeter (Aletschwald), und andererseits separat jeden einzelnen Waldtyp (Lärchen-Arven-Wald, Fichtenwald und Lärchen-Pionierwald). Die Bestandesdichte ist in weiten Teilen des Aletschwaldes relativ tief, am ausgeprägtesten im Lärchen-Arven-Wald (293 Bäume ha-1 [±37]) gefolgt vom Lärchen- Pionierwald (557 ha-1 [±112]). Der Fichtenwald weist mit 895 ha-1 [±201] die höchste Stammzahl auf, wovon auffällig viele Bäume (49%) einen BHD unter 16 cm aufweisen. Giganten finden sich lediglich im Lärchen-Arven-Wald, wo sie mit 6,9 ha-1 [±2,0] relativ häufig sind. Kaum nennenswert sind die 0,7 Giganten pro ha [±1,1] im Fichtenwald, und im Lärchen-Pionierwald fehlen Giganten vollständig. Der Totholzvorrat liegt im Lärchen-Arven-Wald mit 23,8 m3ha-1 und im Fichtenwald mit 19,7 m3ha-1 erst am unteren Rand der in Urwäldern gefundenen Totholzvorräte. Auffällig ist im Aletschwald, dass der Grossteil der Dürrständer aus Bäumen mit einem BHD < 36 cm besteht, also aus dünnen Bäumen. Ökologisch besonders wertvoll wären vermehrt dicke Dürrständer, da sie mehr Platz für Totholzbewohner bieten und üblicherweise auch länger als Habitat zur Verfügung stehen. Insbesondere der Lärchen-Arven-Wald ist reich an wertvollen Habitatstrukturen (HS); 10,7 Bäume pro ha haben hier mindestens ein Loch im Stamm oder eine Höhle mit Mulm, aber auch Kronentotholz, Gipfelbrüche und Rindenverletzungen sind häufig. Im Fichtenwald haben 5,9 Bäume pro ha Löcher oder Höhlen, im Lärchen-Pionierwald noch 1,4. Hinsichtlich der ...