Introducing integrated hazard management implicates that the population also actively participates in hazard prevention by adopting individual prevention measures such as complying to behaviour rules or by supplying themselves with appropriate prevention tools. People s motivation for individual prevention, however, requires that they are aware of the local hazard risks, that they feel responsible for their self prevention and that they know how to achieve this best. Recent studies suggest that these social capacities are rather poorly developed in the Swiss population, and there is a lack of knowledge how they might be enhanced. With our study, we wanted to establish the state of hazard risk awareness and the individual prevention motivation in the Swiss population, reveal the main influence factors on these social capacities and provide the baseline data for a longitudinal study, which will allow for identifying the casual influence mechanisms. Based on recent research literature and questionnaires of prior studies we developed a standardised questionnaire that included scales on risk awareness and risk preparedness as well as a wide range of possible influence factors of these parameters. The questionnaire administered in January 2015 to a large random sample of the Swiss population (N =10 000). The data of the realised sample (n = 2137) was analysed using multivariate statistics. To refer the reported data to factual data, the geo-referenced survey data was compared with data of the hazard maps as well as data of the WSL spatial hazard damage database using GIS. The analysis revealed that the Swiss population supports prevention measures prioritised by the integrated hazard management strategy as much as traditional prevention measures used for hazard control. The data, however, also showed that the level of risk awareness and risk preparedness in the Swiss population was still rather low. Direct experiences appeared to be as expected the main influence factor for risk awareness and risk preparedness, but also respondents integration into their local community was found to be a relevant and so far unknown predictor. Risk communication, however, appeared to have an only marginal influence on both dependent variables, with the exception of dialogic forms of risk communication that showed a substantial association with risk awareness and risk preparedness. The analysis of the comprehensive survey data provide detailed insights about Swiss population s attitudes towards natural hazards and hazard management that will help to optimize the risk communication in Switzerland. Im vorliegenden Bericht sind Ergebnisse einer landesweiten Haushaltsbefragung präsentiert, die zum Ziel hat, die Ausprägung und Einflussfaktoren des Risikobewusstseins und Vorsorgeverhaltens in Bezug auf Naturgefahren der Schweizer Bevölkerung empirisch zu erfassen. Dies ist die erste Erhebung mit dieser Fragestellung in der Schweiz. Die Ergebnisse bieten eine Orientierung für Strategien im Risikomanagement und richten sich insbesondere an Praktiker und Experten, die mit Aufgaben der Risikokommunikation betraut sind. Ebenso liefern die angewandten Methoden und Ergebnisse einen wissenschaftlichen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Risikoforschung. Um Ergebnisse auf einer validen und handlungsrelevanten Basis zu erhalten, haben wir eine umfangreiche repräsentative Befragung der Schweizer Bevölkerung durchgeführt,
welche die Beziehung zwischen individuellem Risikobewusstsein und -verhalten untersucht. Die gewonnenen Umfragedaten wurden mit tatsächlichen Schäden und Risiken im
Wohngebiet der Befragten in Bezug gesetzt, um eine Vergleichsgrundlage für die subjektive Wahrnehmung der Befragten herstellen zu können. Daten über tatsächliche Schäden beruhen auf der Unwetterschadens-Datenbank der WSL wie auch auf den Gefahrenkarten der Kantone. Erst Wiederholungen solcher Erhebungen (Längsschnittbefragungen) erlauben es jedoch zu verstehen, welchen Mehrwert verschiedene Formen der Risikokommunikation erzeugen, in welchen Regionen, bei welchen gesellschaftlichen Gruppen und bezüglich welcher Risiken Defizite in der Risikokommunikation bestehen. Daher ist diese gesamtschweizerische Befragung als Grundlagenerhebung für ein langfristiges Monitoring angelegt, welches eine valide Erfassung von zeitlichen Veränderungen und kausalen Zusammenhängen ermöglicht. Ausgangslage und Ziele der Studie ; Forschungsdesign und Methode ; Beschreibung der Stichprobe und Durchführung der Befragung ; Charakteristische Merkmale der Befragten ; Resultate: Deskriptive Auswertungen ; Besorgnis / Relevanz von Naturgefahren (Frage 1) ; Kontrollierbarkeit von Naturgefahren (Frage 2) ; Erinnerung an Naturgefahren-Ereignisse (Frage 3) ; Betroffenheit durch Naturgefahren (Frage 4) ; Akzeptanz von Naturgefahren ; Eigentum und Nutzung ; Umgang mit Naturgefahren/Selbstwirksamkeit (Frage 7) ; Erfahrung mit Naturgefahren (Frage 8) ; Risikoaversion (Frage 9) ; Einstellung zur Umwelt (Frage 10) ; Unsicherheit – fehlende Information (Frage 11) ; Informationsverhalten (Frage 12) ; Handlungsmassnahmen (Frage 13) ; Vorsorgebereitschaft (Frage 14) ; Gründe, keine Massnahmen zu treffen (Frage 15) ; Gefahrenzonen (Frage 16) ; Ortsgebundenheit (Frage 17) ; Verantwortlichkeit für Schutz (Frage 18) ; Vertrauen in Behörden (Frage 19) ; Integration (Frage 22) ; Fazit ; Multivariate Analysen: Einflussfaktoren und Varianzanalysen ; Einflussfaktoren auf das Risikobewusstsein ; Regressionsmodelle: Besorgnis/Relevanz ; Regressionsmodelle: wahrgenommene Wahrscheinlichkeit von Ereignissen in der Wohngegend ; Regression individuelle Vorsorge ; Regression Wirkung von Behörden-Mitteilungen ; Fazit ; Bezug der Umfragedaten zur Gefahrenkarte und Unwetter-Schadensdatenbank ; Vergleich mit der Gefahrenkarte ; Vergleich mit der Unwetterschadens-Datenbank der WSL ; Risikobewusstsein und Vorsorgeverhalten im kantonalen und regionalen Vergleich ;Risikobewusstsein auf kantonaler Ebene ; Vorsorgeverhalten auf kantonaler Ebene ; Vergleiche zwischen den Regionen ; Nutzung von Informationsmedien ; Vergleich von Nutzern und Nicht-Nutzern hinsichtlich Risikobewusstsein ; Welche Befragten nutzen welche Informationsquellen? ; Unterschiede nach weiteren Merkmalen der Befragten ; Hauseigentümer ; Erfahrung ; Soziale Einbindung ; Schlussbemerkung ; Fazit und Zusammenfassung der Ergebnisse ; Empfehlungen für die Praxis des Risikomanagements