Der Ausgangspunkt: Das "ÖREK 2011": Von der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) wurde mit dem "Österreichischen Raumentwicklungskonzept (ÖREK) 2011" ein strategischer Handlungsrahmen für die langfristige räumliche Entwicklung in Österreich verabschiedet. In Säule 4 des Dokuments mit dem Titel "Kooperative und effiziente Handlungsstrukturen" ist als Handlungsfeld 4.2 die "Entwicklung einer österreichischen Agglomerationspolitik" und als Aufgabenbereich A 4.2.2 "Kooperationsplattform Stadtregion installieren" definiert. Die Anliegen der ÖREK-Partnerschaft "Kooperationsplattform Stadtregion": Der Umsetzung dieser beiden im ÖREK 2011 definierten Anliegen widmete sich seit dem Jahr 2012 die ÖREK-Partnerschaft "Kooperationsplattform Stadtregionen". Die Federführung für die Arbeiten lag beim österreichischen Städtebund. Partner waren darüber hinaus das Bundeskanzleramt Abt. IV/4 Koordination, die Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg, der Österreichische Gemeindebund, die Städte Wien, Graz, Salzburg sowie Lienz und Ternitz, die PGO - Planungsgemeinschaft Ost, das Stadt-UmlandManagement Wien-Niederösterreich (SUM) und das Regionalmanagement Graz/Graz-Umgebung. Die Gruppe diskutierte die Anliegen und Herausforderungen, vor denen die Stadtregionen heute Stehen - und welche Maßnahmen gesetzt werden müssten, um die Regionen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Stadtregionen als ,"reale Räume'': Die Bevölkerung lebt großteils stadtregional - die Lebens- und Bezugsräume vieler Menschen sind Gemeinde-, Landes- und Staatsgrenzen überschreitend. Derzeit sind Stadtregionen aber nur unzureichend als eigene Raumtypen bzw. als Planungs- und Handlungsebenen in Politik und Verwaltung verankert. Dies hat damit zu tun, dass Stadtregionen politisch-administrative Grenzen Überschreiten und als solche "Funktionsräume" (mit flexiblen Grenzen) nicht in die historisch gewachsenen politischen und planerischen Kulturen passen. Die Bandbreite österreichischer Stadtregionen reicht von Klein- und Mittelstadtregionen über polyzentrische Agglomerationen bis zur Metropolregion Wien. Die Balance zwischen ländlichen Räumen und Stadtregionen ist für eine ausgewogene räumliche Entwicklung genauso unentbehrlich wie die Balance und der Ausgleich zwisehen Kernstadt und Umland, denn Stadtregion = Stadt & Umland. Aufgrund der oft fehlenden Klarheit in der politischen Verantwortung für Stadtregionen ist es für PolitikerInnen meist schwierig, sich für eine stadtregionale Kooperation einzusetzen. Der planenden Verwaltung ist der Handlungsdruck bewusst und in verschiedenen Organisationen wird bereits intensiv kooperiert, doch diese Zusammenarbeit braucht die politische Unterstützung und den Umsetzungswillen, insbesondere wenn schwierige Themen angegangen werden müssen. Die Zielsetzungen und Inhalte der "Agenda Stadtregionen in Österreich": Die ÖREK-Partnerschaft hat sich das Ziel gesetzt, die Anliegen der Stadtregionen aufzuzeigen und in einer "Agenda Stadtregionen in Österreich" die Eckpunkte für eine österreichische Stadtregions- aber auch Agglomerationspolitik zu definieren. Damit sollen für die Akteurinnen und Akteure in den Regionen, aber vor allem für die politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Länderebene, Vorschläge für Maßnahmen benannt werden, mit denen Stadtregionen in Zukunft handlungsfähig bleiben und die Zusammenarbeit gefördert und unterstützt werden kann - um die Verwaltung zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Für die lokalen EntscheidungsträgerInnen soll die "Agenda" Anregung ebenso wie eine Grundlage sein, auf deren Basis in Zukunft mit Nachbargemeinden und übergeordneten Ebenen diskutiert bzw. verhandelt werden kann. Teil 1 - "Agenda Stadtregionen in Österreich" - Empfehlungen der ÖREK-Partnerschaft "Kooperationsplattform Stadtregion": Der erste Teil der Publikation enthält Empfehlungen, die aus Sicht der Mitglieder der ÖREK-Partnerschaft die Eckpunkte für eine österreichische Stadtregions-/ Agglomerationspolitik darstellen. Bei der Formulierung der Empfehlungen stützten sich die Mitglieder der ÖREK-Partnerschaft auf die im Zuge der Bearbeitung des "Materialienbandes" gesammelten Ergebnisse (Teil 2 der Publikation). Teil 2 - Materialienband: Expertise zur stadtregionalen Kooperation in Österreich: In der "Expertise zur stadtregionalen Kooperation in Österreich" sind die Ergebnisse einer fundierten wissenschaftlichen Arbeit auf Basis der Untersuchung von vier Beispielregionen (Stadtregion+ Wien-Niederösterreich-Burgenland, Stadtregion Salzburg, Stadt-Umland Region Villach und die Stadtregion Bludenz-Bürs-Nüziders) zusammengefasst. Mit der Bearbeitung beauftragt war ein Team von TU-Wien/Department für Raumplanung/Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung und mecca consulting. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Univ.-Prof. Sibylla Zech und Hannes Schaffer, die Projektleitung bei Nina Svanda vom Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung. Einbezogen wurden auch die Befunde zahlreicher Expertinnen und Experten, von Akteurinnen und Akteuren von regionaler sowie Bundes- und Landesebene, die bereit waren, ihre Expertise im Rahmen von Workshops, Interviews oder den Diskussionen bei den "Stadtregionstagen" einzubringen. Die in den Empfehlungen der ÖREK-Partnerschaft gesammelten Eckpunkte für eine österreichische Stadtregions-/Agglomerationspolitik werden im Materialienband um weitere Aspekte ergänzt und mit einer Vielzahl von Beispielen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz anschaulich erläutert. Damit können insbesondere Akteurinnen und Akteure in den Regionen auf einen Pool von Praxisbeispielen zurückgreifen. Österreich ; Stadtplanung ; Regionalpolitik ; Stadtplanung, kommunale Planung