IN FAST ALLEN FLUSSGEBIETEN LAGEN DIE JAHRESMITTELTEMPERATUR, DIE MITTLERE JAHRESNIEDERSCHLAGSSUMME UND DAMIT AUCH DER MITTELWERT BEIDER PARAMETER FÜR ÖSTERREICH ETWAS ÜBER DEM NORMALWERT. Die einzelnen Monate hingegen zeigten auffallend große Abweichungen vom jeweiligen Vergleichswert. So wiesen im Jahresverlauf die Monatsniederschlagssummen im Jänner (190 %), Mai (165 %), Februar (161 %) und No-vember (150 %) bemerkenswert große positive Niederschlagsabweichungen auf, wobei im Mai sogar die im Vergleichszeitraum größte mittlere Monatsniederschlagssumme übertroffen wurde. Im Gegensatz dazu er-reichten die Juliniederschlagssummen nur 34 % der Normalwerte, ein kleinerer Wert der mittleren Julinie-derschlagssumme wurde im Vergleichszeitraum noch nie beobachtet. Da die Monatsmitteltemperatur im Juli nahe dem bisher größten Monatsmittel des Vergleichszeitraums lag und daher die Verdunstung große Werte annahm, kann der Juli als sehr trocken eingestuft werden. Die Massenbilanz der österreichischen Gletscher war im hydrologischen Jahr 2012/2013 an 10 von 11 un-tersuchten Gletschern negativ. 90 % der beobachteten Längenänderungen waren negativ, 2 % positiv. Die Abflussverhältnisse 2013 waren in allen großen Flussgebieten überdurchschnittlich und betrugen - bezogen auf das gesamte Bundesgebiet - 116 % des langjährigen Mittelwertes der Vergleichsreihe. Das Rheingebiet, der Tiroler Inn und der Oberlauf der Enns wiesen mit 106 bis 109 % einen geringeren Über-schuss auf. Deutlich überdurchschnittliche Abflussverhältnisse waren mit 123 % an der unteren Salzach (Oberndorf) und an der Gurk (Gumisch), am Kamp mit 137 % und an der Raab mit sogar 164 % zu ver-zeichnen.
DAS JAHR 2013 WAR GEKENNZEICHNET VON HYDROLOGISCHEN EXTREMEN. Auf ein markantes Hochwasserereignis im Juni folgte eine ausgeprägte Trockenheit im Juli und Anfang August. Diese Periode war aber auch durchsetzt mit lokal auftretenden Unwettern. Verteilt über das Jahr gab es von Anfang Jänner bis Ende November eine Reihe von Hochwassern. Bereits Anfang Jänner trat ein ungewöhn-lich frühes Hochwasserereignis auf, das in manchen Gebieten sogar das Jahresmaximum darstellt. Über-durchschnittliche Niederschläge, warme Temperaturen und damit Schneeschmelze führten Anfang und Ende Februar zu Hochwasserspitzen. In der ersten Märzhälfte gab es im Osten und Südosten Überflutungen auf stark aufgefeuchteten Böden, weil das Wasser teilweise nicht in die darunter noch gefrorenen Bodenschich-ten eindringen konnte. Der Sommer war ab Mai durch eine Reihe von Unwettern mit Starkregen, Hagel, Sturm und lokal größeren Abflussspitzen gekennzeichnet. Beim größten Hochwasser des Jahres 2013 vom 30. Mai bis 6. Juni war, ähnlich wie 2002, der gesamte Norden Österreichs, besonders aber der Bereich vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich betroffen. Die Hochwasserscheitelabflüsse lagen vielfach im Bereich HQ100 bzw. auch darüber und bilden in den meisten Gewässereinzugsgebieten im Norden Öster-reichs die Jahreshöchstwerte des Abflusses. Nach einer ausgeprägten Trockenheit im Juli und August kam es Mitte September sowie im Oktober und November wiederum zu Hochwasserereignissen. Die Hochwasser-abflüsse Ende November waren vor allem im Süden und Südosten Österreichs auch die Jahresmaxima. Le-diglich der Dezember 2013 war ereignisfrei.