An fünf Fallbeispielen in Fichtenbeständen (Picea abies L. Karst.) wurde das Wachstum in Folgebeständen alter ertragskundlicher Dauerversuche untersucht. Durch einen Wachstumsvergleich aufeinanderfolgender Bestandesgenerationen sollte untersucht werden, ob und wieweit sich das Wachstum in der Folgegeneration vom Wachstum des Vorbestandes unterscheidet. Die fünf Beispiele alter Dauerversuche wurden im steirischen und oberösterreichischen Salzkammergut, in Salzburg und Tirol ausgewählt. Die Untersuchung der Wachstumsänderungen erfolgte dort anhand der ertragskundlichen Parameter Bestandeshöhe, Bestandesdurchmesser und Gesamtwuchsleistung in den ehemaligen Versuchsbeständen sowie in den aktuellen Folgebeständen. Ein weiterer Wachstumsvergleich wurde mittels Stammanalysen durchgeführt, wobei die Höhenentwicklung und die Entwicklung des Brusthöhendurchmessers sowie die Stammform verglichen wurden. Die Ergebnisse der Bestandesmessungen haben ergeben, dass das Wachstum in den Folgebeständen in vier Fällen deutlich höher als in den ehemaligen Versuchsbeständen ist. Bei Vergleichen mit der Ertragstafel konnte gezeigt werden, dass es durch die größeren Oberhöhen auch zu einer Erhöhung der Ertragsklassen in den Folgebeständen kommt. Diese Wachstumssteigerungen in den Folgebeständen wurden auch bei den Vergleichen der Stammanalysen bestätigt. Außerdem konnte anhand der Stammanalysen gezeigt werden, dass sich die Stammform nicht verändert hat. Die Beziehung zwischen Höhe und Volumenleistung ist weitgehend konstant geblieben, das allgemeine Ertragsniveau hat sich also nicht verändert. Erhöhte Stickstoffeinträge als eine von möglichen Ursachen für eine Wachstumssteigerung haben sich durch Nadelanalysen nicht bestätigt. Auch konnten keine anderen Ursachen wegen des Fehlens von diesbezüglichen Informationen für eine Steigerung des Wachstums festgestellt werden. Schlüsselwörter: Fichte, Wachstum, Folgebestand, Stammanalyse, Ertragsniveau This thesis comprises five case studies each of them comparing the growth of two successive generations of Norway spruce (Picea abies L. Karst.) stands in Austria. The objective of the investigation was to analyze whether the growth performance of the second generation of Norway spruce is equal, better or worse than that of the previous generation. The analysis is based on data of long-term experimental plots that are located in Styria, Upper Austria, Salzburg and the Tyrol. Stand height, stand diameter and total growth of the previous and the recently measured successive generation were compared. Additionally, stem analyses were used to compare the development of height as well as of diameter growth and stem taper at the individual-tree level. In four out of five cases the analyses revealed that the growth performance of the successive generation is better than that of the previous generation. The site class of the successive generation is also higher due to the accelerated growth of dominant height. These findings, which were derived from stand measurements, are also corroborated by the results of the stem analyses. However, neither stem taper nor the relationship between total volume growth and dominant height were affected by the accelerated growth. Thus, the yield level remained unchanged. Nitrogen deposition as one possible reason for the accelerated growth could not be confirmed because of the low nitrogen content of the needles. Other reasons could not be detected because of missing information. Norway spruce, growth, successive stand, stem analysis, yield level Diese Arbeit wurde an der Universität für Bodenkultur in Wien im November 2014 als Dissertation vorgelegt (Betreuer: Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Sterba)
Approbation der Arbeit im Dezember 2014 (Begutachter: Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Sterba und Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Hasenauer)
Rigorosum am 14. Jänner 2015
232.12 (Rassen- und Provenienzversuche) 232.43 (Pflanzverbände) 56 (Zuwachs (Meßmethoden und Ergebnisse); Wachstumsgang und Struktur der Bestände) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [436] (Österreich)