Seit 1893 - dem Gründungsjahr des hydrografischen Dienstes in Österreich - ist die primäre Publikationsform der vom Hydrografischen Dienst gesammelten Daten das Hydrografische Jahrbuch von Österreich. Wie auch mit dem vorliegenden 120. Band hat sich im Verlauf der vergangenen 120 Jahre das Aussehen dieser traditionellen Veröffentlichung mehrmals geändert. Der Inhalt - Tabellen mit charakteristischen Kennzahlen der Wasserhaushaltskomponenten Niederschlag, Abfluss und Grundwasser - blieb jedoch im Wesentlichen unverändert, weil diese Informationen noch immer die Grundlage vieler Fragestellungen der wasserwirtschaftlichen Planung sind. Wie viel, wann und wo hat es geregnet? Wie außergewöhnlich war das Hochwasser? Wie viel Wasser kann zur Energiegewinnung verwendet werden? Verändert sich der Wasserhaushalt durch den Klimawandel? Diese Fragen können nur dann beantwortet werden, wenn die Ereignisse der Vergangenheit dokumentiert und vergleichbar gemacht werden. Im Hydrografischen Jahrbuch sind auch besondere hydrologische Phänomene wie Hochwässer, Gletscherrückgang oder Trockenperioden beschrieben und geraten so nicht in Vergessenheit. Die Grundlage für diese Dokumentation ist ein österreichweites, laufend beobachtetes Messnetz. Das vorliegende Jahrbuch ist dem Jahr 2012 gewidmet. Dafür wurden die erhobenen Daten sorgfältig ausgewertet, nach einheitlichen Kriterien geprüft und zusammenfassend aufbereitet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Niederschlagssumme im Jahr 2012 österreichweit ca. 10% über dem Durchschnitt lag. Dem entsprechend leicht überdurchschnittlich gestalteten sich auch die Abflüsse. Detaillierte Informationen zu jeder Messstelle mit den Daten gibt es auch im elektronisch, auf www.bmlfuw.gv.at, verfügbaren Jahrbuch und auf der Internetseite eHYD (http://ehyd.gv.at) der Hydrografie Österreichs.