K u r z f a s s u n g: In den im Nordschwarzwald gelegenen Buntsandstein-Gebieten Seebach, Rotenbach und Kleine Kinzig wurden in den Jahren 1985 bis 1988 (Seebach) bzw. 1987/88 (Rotenbach und Kleine Kinzig) Untersuchungen zum Abflußverhalten und zum Stoffumsatz durchgeführt. Die Gebiete werden nahezu lückenlos von periglazialen Deckschichten bedeckt, die vor allem im westexponierten Gebiet Rotenbach große Mächtigkeiten von bis zu 10 m erreichen. Die Deckschichten stellen, durch ihre Funktion als Puffer und Speicher des infiltrierten Niederschlagswassers, ein wichtiges Regelglied für den Wasserhaushalt dar. Die Ttockenwetter-Leerlaufkurven der Vorfluter zeigen nach einem Hochwasser mit guter Übereinstimmung jeweils vier angenäherte, zeitlich voneinander getrennte Geraden unterschiedlicher Steigung. Sie geben das Abflußverhalten verschiedener Abflußkomponenten an, die unterschiedlichen Speicherräumen entstammen, Beim Vergleich mit dem Leerlaufverhalten von Quellen unterschiedlicher Horizonte konnten die vier Komponenten Qo (oberflächennaher Abfluß), Qdo (Abfluß über dem Ortstein bzw. über die oberen, grobporenreichen Deckschichtenbereiche), Qd (Abfluß aus den tieferen Deckschichten) und Q (Grundwasserabfluß) abgetrennt werden. In Trockenjahren wie 1985 nimmt der Grundwasserabfluß(Q ) den größten Teil des Gesamtabflusses ein. In längeren Trockenperioden gewährleisten die Deckschichten durch ihr Puffer- und Speichervermögen eine stetige und dosierte Grundwasserneubildung, wodurch auch in Trockenjahren ein gleichmäßiger Grundwasserabfluß gesichert ist. In Naßjahren (1986 bis 1988) fließt ein Großteil des infiltrierten Niederschlagswassers im Boden (Qo) oder in den Deckschichten (Qdo, Qd) als hangparallerer Abfluß mit geringer zeitlicher Verzögerung dem Vorfluter zu. Am Rotenbach ist ein starker unterirdischer Grundwasserzustrom vorhanden, der auch in Naßjahren einen hohen Grundwasseranteil am Gesamtabfluß bewirkt. Der Ldsungsinhalt nimmt vom Freilandniederschlag zum Bestandesniederschlag deutlich zu. Die stärksten Zunahmen sind bei Kalium durch Kronenauswaschung und bei Sulfat durch trockene Deposition festzustellen. Die pH-Werte sind dementsprechend im Bestandesniederschlag bei Werten zwischen 3,9 und 4,4 niedriger als im Freiland.