Durch die intensive Forschungsarbeit im Brixenbachtal konnten wichtige Fragestellungen zur Abfl ussbildung in kleinen Einzugsgebieten mittlerer Höhenlage mit vorwiegender Weide- und Waldnutzung geklärt werden. So zeigt sich beispielsweise eine erhöhte Sensitivität von Teilfl ächen mit mittlerer Oberfl ächenabfl ussdisposition (30 bis 70 % Oberfl ächenabfl uss) gegenüber Änderungen des Systemzustandes. Teilflächen mit sehr hoher oder geringer Oberfl ächenabfl ussdisposition reagieren hingegen nicht oder kaum auf Zustandsänderungen. Mit Hilfe von Färbeversuchen konnte der Einfluss der Beweidung auf das Infi ltrationsverhalten visuell bestätigt werden. Während im obersten Bodenkomplex eines beweideten Standortes die Infi ltration gleichmäßig über die verdichtete Bodenmatrix erfolgt, ändert sich mit der Tiefe die Fließbewegung hin zu linearen Prozessen entlang bevorzugter Fließwege. Die Erkenntisse der Feldexperimente konnten in einer, durch Messung der Abfl ussspenden, elektrischen Leitfähigkeit, Wassertemperatur und des Silikatgehalts plausibilisierten Karte der dominanten Abfl ussprozesse für das Einzugsgebiet des Brixenbachs abgebildet werden. Neben den hier beschriebenen Untersuchungen wurden im Berichtszeitraum weitere Informationen generiert und Analysen durchgeführt, wie zum Beispiel geophysikalische Messungen aus dem Hubschrauber sowie Messungen der Zwischenabflussgeschwindigkeiten auf Schutthängen (Markart et al. 2013), Kartierung der untergrundabhängigen Abflusstypen (Pirkl 2012), Kartierung der Oberfl ächenabfl ussbeiwerte und Modellierung von Bemessungsereignissen mit Hilfe des ereignisbasierten Niederschlags-Abfl ussmodell ZEMOKOST (Klebinder 2012b) sowie kontinuierliche Niederschlags-Abfl ussmodellierungen mit HQSim. An der Zusammenführung aller Ergebnisse wird noch gearbeitet.