Zentrale Grundlage der Nachhaltigkeit in der Waldbewirtschaftung ist die langfristige Erhaltung der Standortsqualität einschließlich der Filter- und Pufferfunktionen des Waldbodens im Sinne eines vorsorgenden Bodenschutzes. Die Waldbewirtschaftung muss daher in besoderem Maße darauf ausgerichtet sein, stabile Waldökosysteme zu erhalten, und da, wo anthropogen verursachte Depositionswirkungen (saurer Regen) eine Destabilisierung verursacht haben, diese so weit wie möglich zu kompensieren. Die Kompensation der in den vergangenen Jahrzehnten im Boden akkumulierten und der aktuellen Söure- und Stickstoffeinträge sowie die Stabilisierung gefährdeter Ökosystemfunktionen kann auf den meisten Standorten nicht mehr alleine auf der Basis waldbaulicher Steuerungsmechanismen erfolgen. Hauptaufgabe des neues Programms der regenerationsorientierten Bodenschutzkalkung ist der Abbau der im Boden gespeicherten Säuremengen aus früheren Depositionen, welche mittlerweile eine großflächige stark fortgeschrittene Bodenversauerung hinterlassen haben. Durch die Bodenschutzkalkung wird ein naturnaher Versauerungszustand und Nährelementhaushalt der Waldböden wiederhergestellt. Dadurch wird die natürliche Vielfalt der Standortsbedingungen wieder angenähert und ein für die Etablierung von Wurzeln im oberen Mineralboden günstiges bodenchemisches Milieu geschaffen. Sowohl Waldkalkung als auch der vermehrte Anbau tiefwurzelnder, standortsgemäßer Baumarten beiwrken eine Stabilisierung und Vertiefung des Nährelementkreislaufes im Mineralboden und eine biologische Aktivierung des Mineralbodens.