Standardsignatur
Titel
Ökologische Schäden, gesundheitliche Gefahren und Maßnahmen zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners im Forst und im urbanen Grün
Verfasser
Erscheinungsort
Quedlinburg
Verlag
Erscheinungsjahr
2013
Seiten
88 S.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
177866
Quelle
Abstract
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), kurz EPS, breitet sich seit mehreren Jahren in Deutschland aus und besiedelt verstärkt auch Erholungs- und Siedlungsbereiche des Menschen. Die Larven dieses Schmetterlings schädigen nicht nur die Eichen, sondern auch die Gesundheit des Menschen. Deren humanpathogenes Potenzial beruht auf den sog. "Brennhaaren", die ab dem 3. Larvenstadium gebildet werden. Bis zum Erreichen des 6. und letzten Larvenstadiums nimmt die Anzahl der Länge der "Brennhaare" mit jeder Häutung zu. Das dort enthaltene Nesselgift Thaumetopoein gefährdet die menschliche Gesundheit. Bei Kontakt können Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und pseudoallergische Reaktionen auftreten, die bisweilen auch zu Krankschreibungen führen. Neben einer drastischen Nutzungseinschränkung betroffener Areale verursacht die wärmeliebende und auf Eiche (Quercus spp.) spezialisierte Schmetterlingsart zudem massive Probleme in der Forstwirtschaft. Der EPS ist ein "Wanderer zwischen den Welten". Einerseits ist er ein Pflanzenschädling, z. B. in Wäldern, der auf Grundlage des Pflanzenschutzrechts grundsätzlich mit Insektiziden bekämpft werden kann. Andererseits ist er ein Gesundheitsschädling und Bekämpfungsmaßnahmen unterliegen damit dem Biozidgesetz. Im Interesse des Waldschutzes und aus Gründen des Gesundheitsschutzes wird eine Bekämpfung des Schädlings immer notwendiger. Nach dem Pflanzenschutzgesetz sind zugelassene Insektizide für die luftgestützte Ausbringung nur eingeschränkt verfügbar und zudem aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsaspekten nur begrenzt anwendbar. Auch nach dem Biozidgesetz sind nur wenige verfügbare Mittel vorhanden, die bislang aber nicht zugelassen sind. Eine hinreichende Bekämpfung des Schaderregers kann derzeit nicht in jedem Fall gewährleistet werden. Aus diesem Grund veranstalteten das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Julius Kühn-Institut (JKI) ein Fachgespräch, in dem Experten aus Bund, Ländern, Wissenschaft und Industrie Möglichkeiten einer angemessenen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und entsprechende Strategien diskutierten.