Die Klimaänderung stellt die Forstwirtschaft aufgrund des langen Produktionszeitraumes vor eine besondere Herausforderung, weil die heute zu treffenden Entscheidungen über die Waldbehandlung unter den künftigen und somit unsicheren Klima- und Standortsbedingungen halten müssen. Wenn der Klimawandel tatsächlich im derzeit prognostizierten Ausmaß stattfindet, sind die heutigen Bedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine geeignete Referenz für die Standortseigenschaften am Ende des Jahrhunderts. Ein Zugang ist, die künftigen Bedingungen spartenweise zu analysieren und in einem interdisziplinären Prozess Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Deren Innovation muss nicht unbedingt hoch sein. Beispielsweise ist die Aussage, dass ungleichaltrige Mischbestände stabiler als gleichförmige Reinbestände sind, seit längerem bekannt. Im Interreg-Projekt MANFRED wurden regionalisierte Klimaszenarien analysiert und die vielfältigen Konsequenzen für die Wälder des Alpenraumes abgeleitet. Im Projekt arbeiteten zahlreiche Forschungsanstalten des Alpenraumes zusammen. Durch die Bearbeitung von grenzübergreifenden Fallstudien wurde versucht, mehrere Situationen abzubilden, sodass möglichst viele Probleme des Klimawandels sichtbar wurden und gleichzeitig ein großer Anwenderkreis die Ergebnisse nutzen kann. So wurde anhand von Beispielen der oberen Provence und des Montafon die Schutzwaldsituation bearbeitet, anhand von süddeutschen Wäldern wurde der Druck durch Schädlinge und die Gefahr durch Sturmschäden untersucht, und anhand von Wäldern in Kärnten und im nördlichen Slowenien wurde die Reaktion besonders wüchsiger Standorte beleuchtet. Für Wälder der Lombardei wurden die Gefahr durch Ozonschäden und das steigende Feuerrisiko untersucht.