Der Klimaschutzbericht 2012 analysiert den Trend der Treibhausgasemissionen in Österreich von 1990 bis 2010 und stellt diese den Zielen der österreichischen Klimastrategie gegenüber.
Der Treibhausgasausstoß lag 2010 bei 84,6 Mio. Tonnen. Durch den Einsatz flexibler Mechanismen, unter Berücksichtigung des Emissionshandels sowie von Effekten aus der Neubewaldung und Entwaldung ergibt sich eine rechnerische Zielabweichung von rd. 6,2 Mio. Tonnen. Eine Schätzung für die gesamte Periode 2008 bis 2012 lässt eine Lücke von ca. 30 Mio. Tonnen erwarten. Als Folge wurden rechtliche Vorkehrungen zum Ankauf weiterer Emissionsreduktionseinheiten getroffen, womit Österreich seinen Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll nachkommen wird.
Durch das neue Klimaschutzgesetz wurde im Hinblick auf die Ziele bis 2020 ein rechtlicher Rahmen für die Umsetzung weiterer Reduktionsmaßnahmen im Inland geschaffen. Treibhausgas-Emissionen in Österreich bis 2010 in Relation zum Kyoto-Ziel 2010 war das dritte Jahr der fünfjährigen Kyoto-Periode. Im Jahr 2010 betrugen die Treibhausgas-Emissionen Österreichs 84,6 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent (CO2-Äquivalent). Die Emissionen lagen im Jahr 2010 um 15,8 Mio. Tonnen über dem jährlichen Durchschnittswert des für 2008 bis 2012 festgelegten Kyoto-Ziels von 13 % gegenüber 1990 (= 68,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent). Unter Berücksichtigung des Emissionshandels, der Projekte aus Joint Implementation und Clean Development Mechanism (JI/CDM) sowie der Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung beträgt die Zielabweichung rund 6,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Als Summe der Jahre 2008 bis 2010 ergibt sich eine Gesamtlücke von 18,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. 2010 lagen die Emissionen um 8,2 % über dem Niveau von 1990. Seit 2005 ist ein insgesamt abnehmender Trend der österreichischen Treibhausgas-Emissionen festzustellen. 2005 wurden noch knapp 93 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent freigesetzt, 2010 um 8,9 % weniger. Der starke Rückgang der Treibhausgas-Emissionen von 2008 auf 2009, welcher vor allem auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen war, setzte sich 2010 nicht fort und es kam insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Erholung wieder zu einem Anstieg um 6,1 %. Die Emissionen blieben jedoch um 2,7 % unter dem Niveau von 2008, womit der abnehmende Trend seit 2005 insgesamt erhalten blieb. Diese Abnahme ist in erster Linie auf den vermehrten Einsatz von erneuerbarer Energie und Energieeffizienzmaßnahmen, wie sie unter anderem in der Klimastrategie vorgesehen sind, zurückzuführen. Für die Jahre 2011 und 2012 muss damit gerechnet werden, dass die emissionsdämpfende Wirkung der Maßnahmen der Klimastrategie durch das Wirtschaftswachstum teilweise kompensiert wird. Es kann daher von einer Lücke ausgegangen werden, die dem Mittelwert von 2009 und 2010 entspricht. Somit ergäbe sich eine Gesamtlücke von 30 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent für die Periode 2008 bis 2012. Zu berücksichtigen ist eine Unsicherheit im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft, für den in der Klimastrategie 2007 eine Kohlenstoffsenke von 0,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent abgeschätzt worden war. Die Bandbreite des möglichen Ergebnisses für diese Aktivitäten liegt jedoch nach einer ExpertInnenschätzung des Umweltbundesamt zwischen einer Netto-Emission und einer Netto-Senke, jeweils im Ausmaß von 1,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Der Beitrag von 0,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr weist somit eine Unsicherheit von + 0,9 bis 2,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent auf. Daraus ergibt sich für die Gesamtlücke eine Bandbreite von rund 26 bis 42 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Die Schließung der Gesamtlücke und Einhaltung der Kyoto-Verpflichtung ist durch den Ankauf weiterer Emissionsreduktionseinheiten vorgesehen, da Emissionsreduktionen im Inland in dieser Größenordnung in den verbleibenden Monaten der Periode nicht mehr realisierbar sind. Entsprechende rechtliche Vorkehrungen zur Ausweitung des Ankaufprogramms wurden in der Zwischenzeit getroffen. Somit ist davon auszugehen, dass Österreich allen seinen unionsrechtlichen und völkerrechtlichen Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Kyoto-Zielen nachkommt. Greenhouse gas emissions in Austria up to 2010 in relation to the Kyoto target 2010 was the third year of the five-year Kyoto period. In 2010 greenhouse gas emissions in Austria amounted to 84.6 million tonnes of carbon dioxide equivalents (Mt CO2 equivalents). Emissions in 2010 were thus 15.8 million tonnes above the annual mean value of the Kyoto target stipulated for 2008 2012 (minus 13% below 1990 levels, i.e. 68.8 Mt CO2 equivalents). Taking into account emission trading as well as Joint Implementation and Clean Development Mechanism (JI/CDM) projects and the afforestation/deforestation balance, the deviation from the target is about 6.2 Mt CO2 equivalents. The total gap for 2008 2010 is thus 18.1 Mt CO2 equivalents. In 2010, emissions were 8.2% above the levels of 1990. Overall, a decreasing trend in Austrian greenhouse gas emissions has been observed since 2005. While in 2005 nearly 93 Mt CO2 equivalents were emitted, emissions were down by 8.9% in 2010. The sharp decline in greenhouse gas emissions during 2008 2009, which was mainly due to the economic crisis, did not continue in 2010 when, because of the economic recovery, emissions went up by 6.1%. However, they were 2.7% below the levels of 2008, which means that the overall downward trend since 2005 has continued. The decline is mainly due to an increased use of renewable energy sources and the implementation of energy efficiency measures, specified inter alia in the climate strategy.