Im Report „Emissionstrends 1990-2009“ gibt das Umweltbundesamt einen Überblick über die anthropogen verursachten Luftschadstoffe in Österreich:
• Staub – Gesamtschwebestaub (TSP), Feinstaub (PM10 und PM2,5)
• Ozonvorläufersubstanzen – Stickoxide (NOx), flüchtige Kohlenwasserstoffe ohne Methan (NMVOC), Kohlenmonoxid (CO)
• Versauernd und eutrophierend wirkende Luftschadstoffe – Schwefeldioxid (SO2), Ammoniak (NH3), Stickoxide (NOx)
• Schwermetalle – Kadmium (Cd), Quecksilber (Hg), Blei (Pb)
• Persistente Organische Verbindungen (POPs)
• Treibhausgase – Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorierte Gase
Die Hauptverursacher werden analysiert und aktuelle Emissionsdaten verpflichtenden Umweltzielen gegenübergestellt. Datengrundlage sind die Ergebnisse der Österreichischen Luftschadstoff-Inventur, die das Umweltbundesamt jährlich erstellt. Die aktuellen Emissionsdaten der Österreichischen Luftschadstoffinventur zeigen, dass bei den Luftschadstoffen SO2, NMVOC und NH3 mit einer Erfüllung der Vorgaben des Emissionshöchstmengengesetzes-Luft (EG-L) gerechnet werden kann. Bei Ammoniak und Schwefeldioxid liegen die Emissionen bereits seit einigen Jahren unter den jeweiligen EG-L Höchstmengen für 2010. Bei NMVOC lag die Emissionsmenge 2009 mit 121.800 Tonnen (ohne Kraftstoffexport) ebenfalls unter der ab 2010 einzuhaltenden zulässigen Emissionshöchstmenge (159.000 Tonnen). Im Gegensatz dazu muss bei den NOx-Emissionen von einer Überschreitung der ab 2010 zulässigen Emissionshöchstmenge (103.000 Tonnen) ausgegangen werden. Im Jahr 2009 wurde die erlaubte Emissionshöchstmenge mit 145.300 Tonnen NOx (ohne Kraftstoffexport) noch deutlich überschritten. Hierfür sind in erster Linie die nach wie vor hohen Emissionen aus dem Straßenverkehr verantwortlich, insbesondere von Diesel-Fahrzeugen. Im Programm der Österreichischen Bundesregierung zur Einhaltung der nationalen Emissionshöchstmengen gem. § 6 Emissionshöchstmengengesetz-Luft (BUNDESREGIERUNG 2010) sind geplante Politiken und Maßnahmen zur Emissionsminderung festgehalten sowie Auswirkungen auf die Emissionen abgeschätzt. Im Jahr 2011 erfolgt eine Evaluierung der Maßnahmen zur Reduktion der NOx-Emissionen durch das Umweltbundesamt. Auch bei den Treibhausgasen wird nach wie vor zu viel emittiert. Im Jahr 2009 lagen die Emissionen um 11,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent über dem jährlichen Durchschnittswert des für 2008 2012 festgelegten Kyoto-Ziels von 68,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Unter Berücksichtigung der flexiblen Mechanismen sowie einer vorläufigen Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung ergibt sich für das zweite Jahr der Verpflichtungsperiode eine Abweichung zum Kyoto-Ziel von 5,0 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Die Gesamtlücke unter Einbeziehung der Zielverfehlung aus dem Jahr 2008 (6,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent) beträgt somit für die ersten beiden Jahre der Kyoto-Verpflichtungsperiode 11,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Bei den Emissionen jener Luftschadstoffe, die gemäß UNECE-Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung (LRTAP Convention) zu berichten sind, ergibt die aktuelle Inventur folgendes Ergebnis: Sowohl bei den Schwermetallen als auch bei den Persistenten Organischen Schadstoffen (POPs) waren die Emissionen 2009 deutlich niedriger als im Jahr 1990. Die größten Reduktionserfolge wurden hier in den 1990er-Jahren aufgrund diverser legislativer Instrumente (z. B. Beschränkungen und Verbote) erzielt. Auch die Staubemissionen (TSP, PM10, PM2,5) lagen 2009 unter dem Niveau von 1990, wobei der Sektor Verkehr im Gegensatz beispielsweise zum Kleinverbrauch oder der Industrie einen Anstieg gegenüber 1990 verzeichnet. In den letzten Jahren ist allerdings auch beim Verkehr ein Emissionsrückgang erkennbar Looking at the results of the current Austrian Air Emission Inventory, emissions of SO2, NMVOC and NH3 are expected to be in line with the emissions ceilings as set out in the Emissions Ceilings Act for 2010. Emissions of all these air pollutants are below the allowed emission ceilings for 2010; emission levels of NH3 and SO2 have been in compliance with the national ceilings for several years. By contrast, emissions of NOx are expected to be above the allowed emissions ceilings (103,000 tonnes) in 2010. In 2009 emissions amounted to 145,300 tonnes (without emissions from fuel export ) and were therefore clearly above the target. This is mainly due to the still high emissions from road transport, especially from diesel-powered vehicles. The Programme of the Austrian Federal Government for complying with national emissions ceilings according to section 6 of the Emissions Ceilings Act (BUNDESREGIERUNG 2010) stipulates the policies and measures which have been planned to reduce emissions, as well as including an assessment of the effects of these measures. An evaluation of these measures will be undertaken by the Environment Agency Austria in 2011. In 2009 greenhouse gas emissions in Austria amounted to 80.1 million tonnes of carbon dioxide equivalents. They were thus 11.3 million tonnes above the annual mean value of the Kyoto targets stipulated for 2008 2012 (68.8 Mt CO2 equivalents). Taking into account the flexible mechanisms under the Kyoto Protocol as well as the preliminary afforestation/deforestation balance, the deviation from the target for the second year of the commitment period was about 5.0 Mt CO2 equivalents. The total deviation for the years 2008 and 2009 was thus 11.9 Mt CO2 equivalents.