Im Klimaschutzbericht 2011 analysiert das Umweltbundesamt den Trend der Treibhausgasemissionen in Österreich von 1990–2009 und stellt diese den Zielen der österreichischen Klimastrategie gegenüber.
Im Jahr 2009, dem zweiten Jahr der Kyoto-Verpflichtungsperiode, lag der Treibhausgasausstoß bei 80,1 Mio. Tonnen. Durch den Einsatz flexibler Mechanismen, unter Berücksichtigung des Emissionshandels sowie von Effekten aus der Neubewaldung und Entwaldung ergibt sich für 2009 eine rechnerische Zielabweichung von rd. 5,0 Mio. Tonnen. Eine Schätzung für die gesamte Periode 2008–2012 lässt eine Lücke von ca. 30 Mio. Tonnen erwarten.
Um die Verpflichtung des Kyoto-Protokolls zu erfüllen und im Hinblick auf die Ziele bis 2020 sind insbesondere die Umsetzung weiterer Reduktionsmaßnahmen im Inland sowie ein zusätzlicher Einsatz flexibler Instrumente erforderlich. Treibhausgas-Emissionen in Österreich 2009 in Relation zum Kyoto-Ziel 2009 war das zweite Jahr der fünfjährigen Kyoto-Periode. Im Jahr 2009 betrugen die Treibhausgas-Emissionen Österreichs 80,1 Mio. Tonnen KohlendioxidÄquivalent (CO2-Äquivalent). Die Emissionen lagen im Jahr 2009 um 11,3 Mio. Tonnen über dem jährlichen Durchschnittswert des für 2008 bis 2012 festgelegten Kyoto-Ziels von -13 % gegenüber 1990 (= 68,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent). Unter Berücksichtigung des Emissionshandels, der Projekte aus Joint Implementation und Clean Development Mechanism (JI/CDM) sowie der Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung beträgt die Zielabweichung rund 5,0 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Hinzu kommt die Lücke aus dem Jahr 2008 von 6,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Die Gesamtlücke aus den Jahren 2008 und 2009 ergibt somit 11,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. 2009 lagen die Emissionen um 2,4 % über dem Niveau von 1990. Seit 2005 ist jedoch ein abnehmender Trend der österreichischen Treibhausgas-Emissionen festzustellen. Diese Abnahme ist auch durch den vermehrten Einsatz von erneuerbarer Energie und Energieeffizienzmaßnahmen, wie sie unter anderem in der Klimastrategie vorgesehen sind, zurückzuführen. 2005 wurden noch knapp 93 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent freigesetzt, 2009 um 16,0 % weniger. Zwischen 2008 und 2009 kam es zu einer deutlichen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 7,9 %. Der überwiegende Anteil dieser Emissionsreduktion fand im Bereich der Emissionshandels(EH)-Betriebe statt. Wichtigste Ursache war die Wirtschaftskrise, die zu erheblichen Produktionsrückgängen in einigen energieintensiven Industriebranchen geführt hat. Die dem Emissionshandel unterliegenden Betriebe emittierten 2009 3,45 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent weniger, als es der durchschnittlichen Zuteilung von Emissionszertifikaten des Jahres entspricht. Die dabei eingesparten Zertifikate können nicht für die Zielerreichung Österreichs verwendet werden, da die Betriebe sie behalten und verkaufen oder in die nächste Handelsperiode übertragen lassen können. In den Jahren 2010 und 2011 ist wieder eine positivere Wirtschaftsentwicklung als im Jahr 2009 zu verzeichnen. Die emissionsdämpfende Wirkung der Umsetzung der Maßnahmen der Klimastrategie wird durch steigendes Wirtschaftswachstum teilweise kompensiert. Deshalb muss mit einer durchschnittlichen Lücke gerechnet werden, die etwa dem Mittelwert von 2008 und 2009 entspricht. Somit ergäbe sich eine Gesamtlücke von ca. 30 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent für die Periode 2008 bis 2012. Für den Fehlbetrag wird ein zusätzlicher Einsatz flexibler Instrumente zur Erreichung des Kyoto-Ziels notwendig sein. Wesentliche Ursache für die erhebliche Lücke war die nach wie vor mangelhafte Umsetzung der Maßnahmen der Klimastrategie. In jedem Fall sind weitere im Inland wirksame Maßnahmen notwendig, um die Zielerreichungslücke und damit den finanziellen Bedarf zu deren Deckung so klein wie möglich zu halten. Dies ist auch in Hinblick auf die Einhaltung der Ziele ab 2013 unumgänglich (siehe unten). Weitere Maßnahmen müssten nicht nur umgehend umgesetzt werden, sondern auch unmittelbare Wirksamkeit entfal ten, um überhaupt noch einen Zielerreichungsbeitrag in dieser Periode leisten zu können. Zu den kurzfristig wirksamen Maßnahmen gehört etwa der Einsatz ökonomischer bzw. steuerlicher Instrumente. Greenhouse gas emissions in Austria 2009 in relation to the Kyoto target 2009 is the second year of the five-year Kyoto period. In 2009 greenhouse gas emissions in Austria amounted to 80.1 million tonnes of carbon dioxide equivalents (Mt CO2 equivalents). Emissions in 2009 were thus 11.3 million tonnes above the annual mean value of the Kyoto target stipulated for 2008 2012 (minus 13% below 1990 levels, i.e. 68.8 Mt CO2 equivalents). Taking into account emission trading as well as Joint Implementation and Clean Development Mechanism (JI/CDM) projects and the afforestation/deforestation balance, the deviation from the target is about 5.0 Mt CO2 equivalents. To this must be added the gap from 2008 amounting to 6.9 Mt CO2 equivalents. The total gap from the years 2008 and 2009 is thus 11.9 Mt CO2 equivalents. In 2009, emissions were 2.4% above the levels of 1990. Since 2005, however, a decreasing trend in Austrian greenhouse gas emissions has been observed. This decline is due to the increased use of renewable energy sources and the implementation of energy efficiency measures set out in the climate strategy. While in 2005 almost 93 Mt CO2 equivalents were emitted, emissions were down by 16.0% in 2009. Between 2008 and 2009 a distinct (7.9%) reduction of greenhouse gas emissions was observed. Most of the emission reduction was observed in companies covered by the emission trading (ET) scheme, mainly due to the economic crisis leading to considerable production cuts in some energy-intensive industrial sectors. In 2009, companies covered by the emission trading scheme emitted 3.45 Mt CO2 equivalents less than the amount which corresponded to their average annual allocation of emission allowances. Surplus certificates saved in this way cannot be used to help achieve the Austrian target given that the companies may either keep and sell them, or carry them over to the next trading period. The economic development observed for 2010 and 2011 is more positive than in 2009. Lower emissions achieved through implementation of climate strategy measures are partly compensated by increasing economic growth. Therefore an average gap estimated corresponding to the average of 2008 and 2009 is expected, resulting in a total gap of approximately 30 Mt CO2 equivalents for the period 2008 2012. Additional use of flexible instruments will be necessary to make up for the difference and achieve the Kyoto target.