Stockausschlagwälder sins ehemalige Niederwälder, die seit ihrer letzten Nutzung weitestgehend sich selbst überlassen wurden. Angetrieben durch die gegenwärtig hohe Energieholznachfrage ist die Wiederaufnahme der Niederwaldwirtschaft ein potenzielles Nutzungszenario für noch vorhandene Stockausschlagwälder. Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Frage, ob die Niederwaldwirtschaft als eine kulturhistorische, weitgehend aufgegebene Waldnutzungsform gemäß gängiger Nachhaltigkeitskriterien wieder zu einer von der forstlichen Praxis akzeptieren Bewirtschaftungsalternative werden kann. Für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Stockausschlagwäldern werden möglichst genaue Schätzungen über das in ihnen gespeicherte Holzaufkommen benötigt. Daher wurden in Kapitel 3 der vorliegenden Arbeit Biomassemodelle für zwei der in Stockausschlagwäldern häufigsten Baumarten entwickelt. Insgesamt wurden 24 Traubeneichen (Quercus petraea) und 33 Hainbuchen (Carpinus betulus) in zwei rheinland-pfälzischen Untersuchungsbeständen gefällt, in unterschiedliche Baumkompartimente wurden Modelle zur Biomasseschätzung entwickelt.