Papier als ständiger Begleiter ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Das wird sich auch im digitalen Zeitalter, das gerade herauf bricht, nicht ändern, auch wenn E-Books und Tablet-PCs eine rasante Verbreitung erfahren. Holz als der wichtigste Rohstoff, auf den die Papierhersteller zurückgreifen, wächst im Wald, und die Papierindustrie ist ein wichtiger Kunde der Forstwirtschaft. Das war nicht immer so. Viele Jahrhunderte lang waren Lumpen der Grundstoff der "Papiermacher". Zwar versuchte bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Jacob Christian Schäffer in Regensburg, aus verschiedenen Materialien, so auch aus Holz, Papier herzustellen, aber erst 70 Jahre später kam mit dem Holzschliffverfahren von Friedrich Gottlob Keller der Durchbruch in der Papierherstellung aus Holz. Seither erlebte das Papier einen gewaltigen Aufschwung und allgemeine Verbreitung. Die heimische Papierindustrie, aber auch Papierfabriken im Ausland, waren wichtige Kunden der Waldbesitzer und Hauptabnehmer durchmesserschwacher Holzsortimente. Die bayerische Papierindustrie mit ihren Holzbedarf von zwei Millionen Festmetern pro Jahr ist nach der Sägeindustrie der zweitgrößte Abnehmer für Waldholz. Heute, in Zeiten der Energiewende, stehen die Papierhersteller in einem Konkurrenzkampf gegen einen erstarkenden Energieholzmarkt. Umso wichtiger wird für die Papierindustrie die dauerhafte Verfügbarkeit von Altpapier. Immerhin ist Altpapier in Bayern mit einem Anteil von 70 Prozent der mit Abstand wichtigste Rohstoff, um Papier und Kartonagen herzustellen. Grund genug, sich einmal als Forstmann oder Forstfrau mit dem Thema Papier etwas intensiver zu beschäftigen.