Die physikalischen Eigenschaften eines Bodens, insbesondere Porenausstattung und vertikale Wasserleitfähigkeit, sind ein wichtiger Faktor im hydrologischen Prozessgeschehen. Als Grundlage für eine hydrologische Bodenklassifikation im Rahmen des Projektes HYDROBOD-NÖ mussten diese hydrologischen Bodenkennwerte für das gesamte Bundesland Niederösterreich flächendeckend bereitgestellt werden. Aus den ca. 3500 Bodenprofilen der digitalen Bodenkarte und der Waldbodenzustandsinventur wurden mit Hilfe von Pedotransferfunktionen für jeden Bodenhorizont die gesättigte Leitfähigkeit ,nutzbare Feldkapazität und das Porenvolumen abgeleitet. Die Übertragung der Parameter vom Punkt in die Fläche erfolgte räumlich getrennt: 1) Im landwirtschaftlichen Bereich wurden die Kennwerte horizontweise direkt auf die Polygone der digitalen Bodenkarte übertragen, um den hohen räumlichen Detailiertheitsgrad der Bodenkarte zu wahren. 2) Für Wald und waldfreie Hochlagen existiert keine flächendeckende Bodenkartierung. Daher mussten gängige geostatistische Interpolationsverfahren (Kriging, Regressionsanalyse) eingesetzt werden um flächige Bodeninformation für definierte Tiefenstufen zu generieren. Aufgrund der unterschiedlichen Datengrundlagen muss zwischen Landwirtschafts- und Waldflächen sowohl ein Sprung in der vertikalen (Horizonte vs. Tiefenstufen), als auch in der räumlichen und inhaltlichen Auflösung in Kauf genommen werden. Eine Quantifizierung der Unsicherheiten ist vor allem im Bearbeitungsgebiet Wald und waldfreie Hochlagen problematisch, da aufgrund der geringen Profildichte kaum Validierungsdaten in der entsprechenden Gebietsabdeckung zur Verfügung standen.