Mit Hilfe des regionalen steady-state Bodenchemiemodells PROFILE wurden kritische Säureinträge für Waldböden in der Schweiz an 770 Standorten des Landesforstinventars (LR 1982-86) abgeschätzt. PROFILE basiert auf der Berechnung von Massenbilanzen für Säureneutralisationskapazität, basische Kationen, Nitrat und Ammonium in der Bodenlösung von einheitlich zier Bodenhorizonten. Die Aufnahme von Nährstoffen durch die Vegetation, die Deposition berücksichtigt. PROFILE berechnet, im Unterschied zu vergleichbaren Bodenchemiemodellen, lie Verwitterungsrate aus unabhängigen geophysikalischen und geochemischen Grössen wie iie Textur und die mineralogische Zusammensetzung des Bodens. Das Modell errechnet die Verwitterungsbeiträge von zwölf Mineraliengruppen, welche die wichtigsten primären und secundären Bodenmineralien zusammenfassen. Dabei wird berücksichtigt, dass jede Mineralienjruppe mit dem Proton, Wasser, Kohlendioxid und organischen Säuren unterschiedlich reaiert. Da der maximale tolerierbare Eintrag versauernder Luftschadstotte gesucht wird, wird das lystem bei der Abschätzung der Eintragsgrenzen rechnerisch in einen Zustand unmittelbar vor einsetzen schädlicher Auswirkungen der Versauerung versetzt. Als kritischer chemischer Parameter wurde dabei das Verhältnis basischer Kationen zu Aluminium (BC/Al) in der Bodenlösung der Wurzelzone mit dem Schwellenwert > 1 verwendet. Es bestehen Hinweise, dass das ichtunterschreiten diese Wertes Bäume vor nachteiligen Auswirkungen der Bodenversauerung schützt.