March Uferstrukturen. : Ökologische Bewertung der flußbaulichen Maßnahmen. : Vergleich von Ufer- und Profilgestaltungsmaßnahmen auf Basis ausgewählter Bioindikatoren
Durch zahlreiche wasserbauliche Eingriffe hat die March über weite Strecken den Charakter eines mäandrierenden Tieflandflusses verloren; die angrenzenden Ökosysteme begannen zu verlanden.
In Zusammenarbeit mit der Slowakei wurde im Abschnitt zwischen Zwerndorf und Marchegg ein Pilotprojekt durchgeführt mit dem Ziel, die Uferstrukturierung zu verbessern, die Vernetzung mit dem Umland zu erhöhen und die Anbindung an die vom Fluss getrennten Mäander vorzubereiten.
Es zeigt sich, dass die umgestalteten Lebensräume von den meisten Tier- und Pflanzenarten wieder angenommen werden. Auch der ökologische Zustand der March und die Anbindung an das Grundwasser haben sich deutlich verbessert. Die Ergebnisse tragen zur Verbesserung der Maßnahmenplanung für Fließgewässer des pannonischen Typs bei und liefern Grundlagen für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Im Jahre 2000 wurde ein bilaterales Einreichprojekt und Ausführungsprojekt zwischen Österreich und der Slowakei im Abschnitt zwischen Zwerndorf und Marchegg an der March (Flusskilometer 25 15) erstellt. Das Projekt wurde in den Wintermonaten 2002/2003 nach der Erlangung der vorgeschriebenen Bewilligungen und Findung eines bilateralen Konsenses realisiert und kann aus
flussbaulicher-gewässerökologischer Sicht als Pilotprojekt an der March und für Tieflandflüsse für ganz Europa angesehen werden. Die Umsetzung der flussbaulichen Maßnahmen im Projektgebiet zwischen Zwerndorf und Marchegg erfolgte in den Jahren 2002/2003 mit dem Ziel, die Ufer- und Profilstrukturierung zu verbessern, die Vernetzung mit dem Umland zu erhöhen und die Anbindung der vom Fluss getrennten Mäander vorzubereiten. Für die anschließende Beweissicherung des Projektes wurde eine Vergleichsstudie anhand von Bioindikatoren durchgeführt. Dabei wurden verschiedene Tierund Pflanzengruppen (Vögel, Amphibien, Vegetation und die Qualitätselement gemäß Wasserrahmenrichtlinie Fische, Makrozoobenthos, Makrophyten, Phytobenthos) ausgewählt, um die gesamte Bandbreite an Auswirkungen der umgesetzten Maßnahmen im Fluss selbst, seinen Ufern und den anschließenden Auen bewerten zu können. Weiters wurden die Maßnahmenwirkungen aus wasserwirtschaftlicher und flussbaulicher Sicht betrachtet. Dabei wurden zum Einen Ergebnisse des Projektes "Hydromonitoring" dargestellt, in dem die Wirkungen der Ufer- und Profilgestaltungsmaßnahmen auf die Aspekte Fluss- und Grundwasserspiegellagen untersucht wurden. Zusätzlich wurden ausgewählte flussbauliche und hydraulisch-hydrologische Nachweise und Bemessungen, die im Einreichprojekt angestellt wurden, erläutert. Danach wurde für ausgewählte Parameter, wie zum Beispiel der Entwicklungsfreudigkeit, der Kolktiefen oder der Umlandkonnektivität, dargestellt, inwieweit die im Rahmen des Interdisziplinären Monitoring aufgenommenen Tatsachen - nach Baufertigstellung und einer Entwicklungsperiode von 4 Jahren - die Berechnungen und Abschätzungen des Planungsprojektes bestätigen oder wo Abweichungen angezeigt sind. Die Analyse der Bioindikatoren belegt, dass die umgestalteten (Teil-)Lebensräume
an der March von den untersuchten Tier- und Pflanzengruppen größtenteils positiv angenommen wurden und die umgesetzten Gestaltungstypen zu einer Verbesserungen des ökologischen Zustandes der March, vor allem der Uferhabitate, geführt haben. Die Ergebnisse der Studie liefen einen wichtigen Beitrag zur Planung und Umsetzung wasserbaulicher Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands von Tieflandflüssen und bieten wesentliche Grundlagen für die Umsetzung
der EU-Wasserrahmenrichtlinie. In the year 2000 a bilateral project was initiated by Slovak and Austrian institutions to improve the hydrmorphological and ecological situation in the Morava river between Zwerndorf and Marchegg (river km 15-25). The project was implemented in 2002/3 after a bilateral consensus on the set of measures and can be described as a pilot study in terms of river restoration for lowland rivers
across Europe. The main aim of the project was to re-structure the river banks, increase the lateral connectivity with wetland areas and to re-connect cut off meanders with the main river. After the implementation of the project an assessment of the success of the measures was done by using bioindicators. Eight different groups of organisms including birds, amphibians, fish, macro invertebrates, dragonflies, macrophytes, phytobenthos and riparian vegetation were chosen to cover the whole range of effects of the measures on the entire river stretch and the backwaters. Additionally a "hydro-monitoring" was performed to describe the effects of the hydrological improvements on the river and groundwater levels. For selected parameters like the lateral connectivity and the degree of freedom for the river development also hydraulic and hydrological investigations were done. The analysis of the assessment of the ecological status of the river stretch shows that for most of the biota the implementation of measures lead to an improvement of the habitat quality, specifically within the interface between river and wetland. The results of the study are important for river restoration projects of lowland rivers and will provide useful information for the implantation of the program of measures according to the EU Water Framework Directive.