Abschließend werden die möglichen Folgen des Klimawandels in Hessen kurz zusammengefasst: - Für das Lahngebiet und das hessische Maingebiet ist mit einer Zunahme der Gesamtabflüsse im Winterhalbjahr und einer Abnahme im Sommerhalbjahr zu rechnen. - Bei den hessischen Böden ist der Kohlenstoffgehalt zwischen 1992 und 2007 weitgehend konstant geblieben. Aufgrund der höheren Kohlenstoffvorräte können Ackerböden potentiell bis zu dreimal mehr CO2 abgeben als Waldböden. - Bei den Pflanzen hat die Verfrühung der Entwicklungsstadien und die Verlängerung der Vegetationsperiode bereits eingesetzt und wird sich weiter fortsetzen. Die Gefährdung durch Spätfröste besteht im Obstbau weiterhin. - Die Wälder in der Rhein-Main-Ebene sind bereits stark durch Grundwasserabsenkungen geschädigt. Zukünftig muss mit einer weiteren Abnahme der Wasserverfügbarkeit infolge zunehmender Sommertrockenheit gerechnet werden. - In der Landwirtschaft wird es wahrscheinlich zu leichten bis mittleren Ertragsrückgängen in den meisten Regionen kommen. Allerdings variieren die Ergebnisse zwischen den einzelnen Landkreisen und Feldfrüchten recht stark. - Der Bedarf an Zusatzwasser im Hessischen Ried wird weiter zunehmen, da von einem negativen Trend der Wasserbilanz auszugehen ist. - Im Weinbau muss mit einer steigenden Anzahl von Trockenstresstagen gerechnet werden. Wegen des Trends zu stärkerer Sommertrockenheit wird der Bewässerungsbedarf zunehmen. - Im Bereich Obstbau ergab die Simulation mit einem für ganz Hessen geeigneten phänologischen Modell eine Verfrühung der Apfelblüte.- Insgesamt sind in Hessen nur geringe CO2-Speicherkapazitäten im Untergrund vorhanden. Die Erdöl-/Erdgasfelder werden z. T. als Gasspeicher genutzt, die salinaren Grundwasserleiter müssten weiter untersucht werden. Die hier vorgestellten Auswirkungen zeigen uns, dass der Klimawandel die Umwelt des Menschen unmittelbar betrifft. Daher fördert und begleitet das Fachzentrum Klimawandel Hessen eine Vielzahl an neuen Forschungsprojekten unter der Bezeichnung INKLIM-A; diese Projekte sollen sich insbesondere dem Aspekt der Anpassung an die Folgen des Klimawandels widmen. Daneben wird zurzeit eine Anpassungsstrategie für das Land Hessen erarbeitet, die gegen Ende des Jahres 2010 vorliegen soll.