Zur Anwendung der Portfoliotheorie in der Forstwissenschaft : Finanzielle Optimierungsansätze zur Bewertung von Diversifikationseffekten

Freising

2009

268 S.

39 Abb., 70 Tab., zahlr. Lit. Ang.

Bandaufführung

3-933506-39-5

166571

Schon vor über 100 Jahren postulierte KARL GAYER die Vorteile eines Mischwaldes. Seither wurden allerdings die finanziellen Effekte von gemischten Wäldern nur ansatzweise quantifiziert. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der vorliegenden Studie, die finanziellen Effekte eines solchen "gemischten Warenkorbes" mit Hilfe der Portfoliotheorie von HARRY MARKOWITZ zu quantifizieren. Neben der Baumartendiversifikation werden auch Effekte durch Produktion unterschiedlicher Holzsortimente berücksichtigt. Dazu werden für die Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche jeweils die Sortimente Wert-, Säge- und Industrieholz unterschieden. Einen Schwerpunkt der vorliegenden Studie bildet dabei der Transfer von verschiedenen finanziellen Risikokennzahlen bzw. Optimierungsansätzen auf Probleme der Forstwissenschaft. Bisher gibt es eine Reihe von Studien zu den Effekten von Wald als Beimischung in größeren Finanzportfolios. Daneben wurde die Portfoliotheorie in der Forstwissenschaft in einigen Untersuchungen, oftmals aus Deutschland, zur Bewertung der Baumartendiversifikation angewendet. Zur Sortimentsdiversifikation, die in der vorliegenden Arbeit besonders berücksichtigt wird, gibt es erst wenige Studien, zudem mit widersprüchlichen Ergebnissen. Um diese Widersprüche aufzuklären und die möglichen Effekte durch Sortimentsdiversifikation unter mitteleuropäischen Verhältnissen abzuschätzen, wurden Diversifikationseffekte nicht nur an Mischungen aus konventionell erzogenen, sondern auch an "optimierten" Beständen untersucht. In diesen auch nach finanziellen Kriterien optimierten Beständen sollte möglichst nur ein Sortiment anfallen oder zumindest die Wertleistung dominieren. Die Analyse von Mischungseffekten wurde in dieser Untersuchung zunächst im Rahmen einer Methodenstudie mit der Anwendung unterschiedlicher Risikokennzahlen zur Portfoliooptimierung durchgeführt. Anschließend erfolgte eine Szenarioanalyse zur Überprüfung der Auswirkungen von in der Zukunft möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen auf Einzelbestände und Portfolios. Allerdings wurden in der vorliegenden Studie vereinfachend nur bestandesweise Mischungen betrachtet, so dass mögliche Effekte einer Baumarteninteraktion bei kleinflächiger Mischung nicht berücksichtigt wurden.