Episodische Murschübe in den Pragser Dolomiten - semiquantitative Erfassung von Frequenz und Transportmenge

1988

S. 163-186

7 Abb., 2 Tab., 34 Lit. Ang.

Bandaufführung

165129

Am Beispiel der Kaserbachmure in den Pragser Dolomiten/Südalpen wird die Erfassung der Frequenz von Murschüben mit Hilfe dendrochronologischer Arbeitsmethoden aufgezeigt. Episodische Verschüttungen von Bäumen führen dort zur Ausbildung sekundärer Wurzelsysteme an der Oberkante der jeweiligen Akkumulation. Durch die Bestimmung des Alters solcher Adeventivwurzel-Stockwerke, der Zeitpunkte drastischen Zuwachsrückganges des Stammholzes infolge von Verschüttungen einerseits, der Altersbestimmung der auf Murschutt-Akkumulationen aufwachsenden Bäume und Sträucher anderseits, läßt sich eine stratigraphische Gliederung erstellen, die hinreichend genaue Schlüsse auf die Frequenz der episodischen Murschübe zuläßt und im Untersuchungsgebiet die letzten 246 Jahre umfaßt. Die Bestimmung der jeweiligen Transportmenge solcher episodischer Massenbewegungen ist auf der Grundlage dieser stratigraphischen Gliederung relativ leicht durch Flachbohrungen und Mächtigkeitsmessungen im Akkumulationsbereich und darauf basierenden Überschlagsberechnungen möglich. Die angewandten Methoden werden ausführlich dargestellt und ihre Probleme und Grenzen abschließend diskutiert.