- Standardsignatur16230
- TitelEinflüsse der Temperatur auf Mortalität und Morbidität in Wien : StartClim2005.A1a
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- Seiten48 S.
- Illustrationen30 Abb., 2 Tab., 30 Lit. Ang.
- MaterialMonographie
- Datensatznummer162133
- Quelle
- AbstractIm heißen Sommer 2003 kam es in weiten Teilen West- und Südeuropas zu einer erhöhten Sterblichkeit. Die Auswirkung dieser Wetterphase auf eine Bevölkerung im alpinen Raum bzw. in Ost-Mitteleuropa wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht. In Hinblick darauf, dass ähnliche Sommertemperaturen voraussichtlich häufiger werden (starker Anstieg der Tropentage in Zukunftsszenarien), wird eine Analyse der zu erwartenden Änderungen der Mortalität für Wien durchgeführt. Als für Mitteleuropa meteorologisch relevante Definition der Hitzetage wird die nach Kysely verwendet. Mittels Zeitreihenanalysen werden die Einflüsse relevanter meteorologischer Parameter an mehreren Wiener Stationen auf die tägliche Sterblichkeit der Wiener Bevölkerung von 1990 bis 2004 untersucht. Die Aufnahme der Luftschadstoffe (insbesondere hohe Ozon-Konzentrationen für die heißen Tage) ins Modell änderte nicht den Risikoschätzer für „Kysely-Tage“. An diesen ist die Gesamtsterblichkeit um etwa 10% erhöht (7,8 bis 15,8% je nach verwendetem Modell). Diese Zunahme ist in der gleichen Größenordnung wie die an epidemischen Grippetagen. Zur Ableitung der täglichen Maximaltemperatur aus den Feldern globaler Klimamodelle wird der im Projekt Startclim 2004-B entwickelte Ansatz des Synoptischen Downscalings verwendet. Als Prädiktorgröße wird einzig die Temperatur in 850 hPa verwendet, da dieser Parameter bereits 90 Prozent der Varianz des Regressionsmodells erklärt. Basierend auf den Klimaprojektionen des ECHAM5 Modells werden für drei unterschiedliche Emissionsszenarien und für drei verschiedene Zeitscheiben Temperaturszenarien abgeleitet. Anschließend werden für je dreißig Jahre sowohl die Hitzetage pro Jahr, als auch die Anzahl an Tagen innerhalb von Hitzeperioden pro Jahr berechnet. Es zeigt sich, dass derzeit im Mittel etwa 12 Hitzetage pro Jahr auftreten und diese Anzahl bereits in den Jahren 2011-2040 im Mittel auf 18 Tage ansteigt. Bis zum Ende des Jahrhunderts sind je nach Szenario 26 bis 38 Hitzetage pro Jahr zu erwarten. In der Innenstadt liegen diese Werte noch höher. Alle Modelle und alle Klimaszenarien lassen somit einen Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit erwarten. Die Schätzungen stehen mit den Beobachtungen zur Hitzewelle im Jahr 2003 im Einklang. Damals war eine Übersterblichkeit von etwa 5 Todesfällen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr in Wien zu beobachten.
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