Die Jahresniederschlagshöhen lagen in allen Flussgebieten außer dem Draugebiet über den Normalzahlen 1961 -1990. Die geringsten Jahresniederschläge wurden im Draugebiet mit 91% der Normalwerte verzeichnet (siehe Tabelle 1). Die höchsten Jahresniederschlagssummen wurden im Donaugebiet vom Kamp einschließlich bis zur Leitha (ohne March) und Moldau mit 127% im Rabnitz und Raabgebiet mit 126% und im Donaugebiet von der Traun bis zum Kamp (ohne Enns) mit 124% der Normalwerte ermittelt. Für das gesamte Bundesgebiet betrug die Jahresniederschlagshöhe 114% des Mittelwertes der Vergleichsreihe 1961 -1990. Im Jahresverlauf war vor allem der Monat April als besonders niederschlagsarm einzustufen mit Niederschlägen die im Mittel nur ca. 10% der Normalwerte erreichten. Die größte positive Abweichung der Niederschläge von den Normalwerten wurde im Mittel für den Großteil des Bundesgebietes im September (243%) beobachtet. Die Massenbilanz der österreichischen Gletscher war im hydrologischen Jahr 2006/2007 allgemein negativ. Die Abflussverhältnisse des Jahres 2007 sind bezogen auf das gesamte Bundesgebiet als unterdurchschnittlich zu charakterisieren. An allen größeren Gewässern Österreichs, an Rhein, Inn, Donau, Mur und Drau betrugen die Abflüsse nur ca. 80 bis etwas über 90% der Mittelwerte. Im Süden und Südosten Österreichs wurden an der Raab, Gurk und Gail sogar unterdurchschnittliche Abflüsse von 65-75% gegenüber dem Mittelwert beobachtet. Im inneralpinen Bereich, an der Bregenzerach und am Kamp waren durchschnittliche Abflüsse (95-105% des Mittels) vorherrschend. Überdurchschnittliche Abflüsse traten lediglich an der Steyr auf. Aufgrund der geringen Niederschläge seit September 2006 und der fehlenden Schneedecke begann das Jahr 2007 an vielen Messstellen mit einer Niederwasserperiode. Trotz der Niederschläge im ersten Halbjahr 2007, die vor allem mit den Ereignissen im Mai und Juli in Summe dem langjährigen Mittelwert für Österreich entsprachen, führten viele Flüsse und Bäche bis Ende August nur unterdurchschnittliche Abflüsse. Erst mit dem Hochwasserereignis vom 6.-9. September im Bereich des Ostalpenbogens östlich der Enns, bei dem am Oberlauf der Ybbs Jährlichkeiten >HQ100 auftraten, konnte das seit Herbst 2006 bestehende Defizit im Wasserhaushalt etwas ausgeglichen werden. 2007 waren die Grundwasserstandsverhältnisse ganz im Westen (Rheintal), ganz im Norden (Zayatal) und vor allem im Süden (Osttirol, Kärnten, Südsteiermark) das ganze Jahr über unterdurchschnittlich. Es gab aber auch Gebiete in denen die Grundwasserstände ganzjährig über dem Mittelwert lagen: in Tirol in Teilen des Außerferns, im Leutascher und Scharnitzer Becken und in Niederösterreich im Erlauftal, Pöchlarner Feld, Marchtal und in Teilen des Marchfelds. Ansonsten lagen die Grundwasserstände vom Arlberg bis zum Neusiedlersee von Jänner bis inklusive August meist unter dem langjährigen Mittelwert, nur in Salzburg wurden durchschnittliche Werte gemessen. Infolge der starken Niederschläge Anfang September erfolgte überall ein Anstieg des Grundwasserspiegels auf zumindest mittlere Verhältnisse. In Tirol sanken die Grundwasserstände aber bereits ab November wieder, während in Salzburg, Ober- und Teilen Niederösterreichs durch einen weiteren Anstieg im November bis zum Jahresende überdurchschnittliche Werte gemessen wurden. In Vorarlberg lagen die Werte mit Ausnahme des Rheintals von April bis Juni unter dem langjährigen Mittel, sonst im Durchschnitt und im Walgau auch darüber. Bei den Grundwassertemperaturen waren in vielen Messstellen die höchsten Jahresmittelzunahmen zum Vorjahr seit Beobachtungsbeginn zu verzeichnen. Im Mittel betrug die Jahresmitteldifferenz zum Vorjahr in Niederösterreich und im Burgenland 0,7 °C, in der Steiermark 0,5°C, in Vorarlberg 0,4°C, in Tirol und Oberösterreich 0,3°C. Die Jahresmittel der Schüttung lagen bei der überwiegenden Zahl der beobachteten Quellen unter dem Durchschnitt. An der Hälfte der Messstellen wurde das Jahresmaximum im September verzeichnet.