Landesweiter und grenzüberschreitender Biotopverbund als umfassende Naturschutz-Strategie gewinnt immer mehr an Aktualität und stellt einen wichtigen, erheblich mehr Erfolg versprechenden Gegenentwurf zur Beschränkung von Arten- und Lebensraumschutz auf Schutzgebiete dar. Im Zuge eines Symposions im Herbst 2006 und einer internationalen Tagung zum Thema Biotopverbund/ Lebensraumvernetzung im Frühjahr 2007 wurde vom Netzwerk Natur Salzburg die Idee geboren, anhand einer Modellgemeinde zu versuchen, ein funktionelles und praktisch umsetzbares Biotopverbundkonzept auf lokaler Ebene zu entwerfen. Neumarkt am Wallersee verfügt nicht nur über ideale Voraussetzungen für ein derartiges Modellprojekt, sondern kam uns auch mit großem Interesse und konstruktiver Zusammenarbeit bei der Durchführung entgegen. Jede moderne Naturschutz-Strategie zielt auf den räumlichen Zusammenhang von Biotoptypen mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung und deren gute Vernetzung untereinander ab. Es ist daher das Grundanliegen einer Biotopverbundplanung, die Verbindung von solchen Biotoptypen zu fördern, die sich im Artenaustausch sinnvoll ergänzen können und/oder für wandernde Organismen wichtige Trittsteine darstellen. Mit den vorliegenden Projektergebnissen wird dargelegt, wie funktionelle Lebens(raum)beziehungen in und um Neumarkt langfristig erhalten, verbessert oder neu geschaffen werden können. Ein sehr wesentlicher Aspekt dabei ist die Bewahrung der Erholungsfunktion und der Lebensqualität für die Bevölkerung. Gleichzeitig sollen aber auch Entwicklungsmöglichkeiten für den Siedlungs- und Wirtschaftsraum aufgezeigt werden, die nicht im Widerspruch zu den Zielen eines funktionierenden Biotopverbunds und einer möglichst hohen Biodiversität stehen.