Das Ausmaß der Ausfallzeiten (Abwesenheiten aufgrund gesetzlicher oder tariflicher Regelungen, insbesondere Krankenstand) hat in den Landesforstverwaltungen seit Mitte der 80er Jahre beträchtlich zugenommen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, in den Landesforstverwaltungen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz die Ursachen hierfür zu identifizieren. Es wird da-von ausgegangen, daß hohe Krankenständen maßgeblich auch durch fehlende Moti-vation und geringe Arbeitszufriedenheit durch Vorgesetztenverhalten und den Um-gang der Kollegen untereinander beeinflußt werden. Aus mehreren Ebenen der jeweiligen Verwaltung wurden Daten analysiert, so z.B. Lohndaten. Zentrale Bedeutung hatten jedoch die Befragungen von Waldarbeitern und Forstbeamten. Die Untersuchung führte zu folgenden Ergebnissen: Auffällig sind die seit Jahren überdurchschnittlich hohen Krankenstände in einigen Forstämtern, die sich meist auf einzelne Reviere konzentrieren. Die gestiegene Ar-beitsleistung und Produktivität in der Holzernte wird absolut von immer weniger Waldarbeitern erbracht, da die Zahl der Waldarbeiter kontinuierlich gesenkt wird. Diese Reduktion stellt neben einer Konzentration der Belastung auch einen starken Eingriff in das soziale Gefüge der Forstämter dar. Zwei Ursachen für die Höhe des Krankenstandes konnten abgeleitet werden - die Schwere der Arbeit und ein Mangel an Motivation. Die Schwere der Arbeit, gerade in der Holzernte, und die hohe Zahl der Unfälle ist zweifellos die wichtigste Ursache für die Höhe des Krankenstandes. Dieser Befund wird durch arbeitsmedizinische Unter-suchungen gestützt. Es kann davon ausgegangen werden, daß jedoch in einem Drittel der Forstämter die Höhe der Krankenstände wesentlich durch fehlende Motivation als Folge einer Viel-zahl ungelöster Konflikten verursacht wird. Diese sind im Vorgesetztenverhalten und im kollegialen Umgang zu finden, werden aber auch durch die Aufbauorganisation der Forstverwaltungen und das verwendete Lohnmodell deter