- Standardsignatur14313
- TitelDer „gute ökologische Zustand“ naturnaher terrestrischer Ökosysteme - ein Indikator für Biodiversität ? : Tagungsband zum Workshop in Dessau, 19./20.9.2007
- KörperschaftUmweltbundesamt Dessau
- ErscheinungsortBerlin
- Verlag
- Erscheinungsjahr2008
- Seiten126 S.
- Illustrationen45 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer157847
- Quelle
- AbstractDie Erarbeitung einer praktikablen Methodik für eine integrative Bewertung des ökologischen Zustandes naturnaher terrestrischer Ökosysteme ist wissenschaftliches Neuland. Die Analyse der Workshopergebnisse zeigt, dass es zwar zu den vorab gestellten vier Fragen in einigen grundsätzlichen Punkten Übereinstimmung gibt, im Detail aber noch erhebliche Unsicherheiten bestehen. Es existieren zahlreiche praktikable Methoden sowie Datengrundlagen, die für die Umsetzung des Konzeptes des „Guten ökologischen Zustandes“ prinzipiell geeignet sind. Meist decken diese aber nur Teilaspekte des Ökosystemzustands bzw. seiner Entwicklung ab. Das vorhandene Wissen muss also noch zu einer konsistenten Methodik zusammengeführt werden. Wegen der im Vergleich zu aquatischen Systemen größeren Komplexität terrestrischer Systeme ist zu erwarten, dass sich die Erarbeitung einer solchen Methodik entsprechend aufwändiger gestaltet. 181Das Konzept des „Guten ökologischen Zustandes“ dient der Ableitung von Maßnahmen und reicht über den Zuständigkeitsbereich des Umweltbundesamtes hinaus. Es liefert Informationen für Behörden unterschiedlicher Verwaltungsebenen in Deutschland (Bund, Länder, Regierungsbezirke, Landkreise), insbesondere für Naturschutz, Forst, Landwirtschaft, Regionalplanung, Immissionsschutz sowie für Schutzgebietsverwaltungen. Es ist wahrscheinlich, dass ein solches Konzept auch in internationalen Fachgremien auf reges Interesse stößt. Es ist sinnvoll, potentielle Nutzer des Konzeptes früh zu identifizieren, um die Bewertungsmethodiken auf deren Anforderungen ausrichten zu können. Eine eingehende Prüfung erfordert die Kernfrage, welcher Abstand zum Referenzzustand akzeptiert und als „Guter ökologischer Zustand“ bezeichnet werden kann. Diese Frage ist für jeden zu definierenden naturnahen Ökosystemtyp individuell zu beantworten. Aus Sicht des Umweltbundesamtes sind jedoch die integrativen Qualitätskriterien „Ökosystemintegrität“ und „Selbstorganisationsfähigkeit“ geeignete und für alle Ökosystemtypen anwendbare Ausgangspunkte für die Definition von Referenzzuständen oder des „Guten ökologischen Zustands“. Teilkonzepte für spezifische Fragestellungen sollten auf diese generellen Qualitätskriterien ausgerichtet und mit ihnen kompatibel sein. Denkbar sind z. B. Zustandsbewertungen hinsichtlich Zerschneidung, Verunreinigung, Klimaänderungen, Übernutzung, Lärm. Das Konzept des „Guten ökologischen Zustands“ soll für die terrestrischen Ökosysteme eine dynamische Betrachtung erlauben. Nur so kann geprüft werden, ob Ökosysteme in der Lage sind, sich an die Umweltveränderungen anzupassen und ihre Funktionen auch zukünftig im vollen Maße zu erfüllen. Die detaillierte Konzeption von Indikatorsystemen und des Bewertungssystems stehen noch aus. Die integrative Bewertung des Zustandes terrestrischer Ökosysteme ist auch im Zusammenhang mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt und im Kontext mit der Anpassung an den Klimawandel von großem Interesse. Das Umweltbundesamt wird sich weiter aktiv in die Diskussion um geeignete Konzepte für den „Guten ökologischen Zustand“ terrestrischer Ökosysteme einbringen.
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- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1425609 | 14313 | Zentrale | Verfügbar |
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