Der Klimaschutzbericht 2009 analysiert die Emissionstrends der Treibhausgase in Österreich von 1990 bis 2007 und stellt diese den Zielen der österreichischen Klimastrategie gegenüber. Darüber hinaus bietet der Bericht einen Ausblick auf die österreichischen Treibhausgasemissionen bis 2020 und die rechtlichen Verpflichtungen aus dem Klima- und Energiepaket der Europäischen Union. Ausblick 2020 Das Kyoto-Protokoll sieht eine Verminderung der Treibhausgasemissionen (THG) der Europäischen Gemeinschaft um rund 8 % in der Verpflichtungsperiode 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 vor. Bis 2020 ist es das Ziel der EU, die THG-Emissionen um 20 % zu reduzieren. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten im Dezember 2008 im Klima- und Energiepaket geeinigt. Dieser Zielwert kann auf 30 % angehoben werden, wenn andere Industrienationen einschließlich der USA sich zu ähnlichen Reduktionen verpflichten und Schwellenländer wie China und Indien ebenfalls angemessene Beiträge leisten. Für Österreich ist im Klima- und Energie-paket bis 2020 eine Emissionsminderung von 16 % vorgesehen (ohne Emissionshandel). Basisjahr dafür ist das Jahr 2005. Für den Ausblick auf das Jahr 2020 wurden Emissionsszenarien berechnet, die auf energiewirtschaftlichen Grundlagendaten von WIFO, Österreichischer Energieagentur und TU Wien basieren. Energiewirtschaftliche Grundlagendaten für Österreich, in denen die Auswirkungen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Entwicklung bis 2020 abgebildet werden, lagen bislang (Stand: Frühjahr 2009) nicht vor. Die Emissionsszenarien bis 2020 zeigen für Österreich einen Anstieg der THG-Emissionen, falls keine weiteren Maßnahmen gesetzt werden. Werden hingegen derzeit geplante Maßnahmen getroffen und bis 2020 wirksam („Szenario mit zusätzlichen Maßnahmen“), erreicht die Emissionsentwicklung etwa das Niveau von 2007. Dies bedeutet, dass zur Erreichung der Ziele für 2020 weitere Maßnahmen unumgänglich sein werden. Das EU Klima- und Energiepaket sieht auch vor, dass der Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Bruttoendenergieverbrauch in der EU bis 2020 auf 20 % gesteigert wird. Für Österreich ist ein Anteil von 34 % vorgesehen. Mit der Umsetzung von derzeit geplanten Maßnahmen steigt der Anteil erneuerbarer Energie in dem analysierten Szenario bereits auf etwa 31 % allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die im Szenario berücksichtigten Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden. Um die Erreichung des 34 %-Zieles sicherzustellen, sind damit zusätzlich zu den bisher geplanten Maßnahmen weitere Schritte zur Erhöhung der Energieeffizienz sowie des Ausbaus von erneuerbaren Energieträgern notwendig. Insbesondere bei der Bereitstellung der Raumwärme ist noch ein hohes Potential für den Einsatz Erneuerbarer Energieträger vorhanden.