Die globale Hangbestrahlung ist eine der wesentlichsten und primären Ursachen der Standortsdifferenzierung in hochalpinem Gelände. Es werden Grundlagen, Methoden und Ergebnisse einer Kartierung dieses Elementarfaktors für einen gegliederten Gebrigshand des Dischmatales bei Davos (Graubünden) dargestellt. Der kartierte Hangabschnitt (γ= 46° 47' N, λ=9° 53' E) liegt zwischen 2000 und 2330 m ü. M. ist generell 35° NE-exponiert und 6,86 ha grpß. Aus der Kartengrundlage im Maßstab 1:500 werden Karten der Hangneigung und der Hangrichtung abgeleitet. Im Untersuchungsgelände sind Neidungen von 15 bis 70 Grad und alle Hangrichtungen von NNW über NE bis ESE, bezogen auf 5x5m große Flächeneinheiten, vertreten. Als dritter Gelängeparameter wird die Überhöhung de Horizontes bzw. die mögliche Sonnenscheindauer mit dem "Horizontoskop" im Gelände erhoben und ebenfalls kartographisch dargestellt. Die Sonnenscheinmöglichkeit variiert zwischen 550 und 1600 Stunden pro Vegetationsperiode (15.5. bis 30.9.), entsprechen 27 bis 79% der astronomisch möglichen Dauer. Die globale Hangbestrahlung wurde für 49 Expositionen, nämlich für die horizontale Ebene und für Neigungsstufen von 15 zu 15 Grad bis 90 Grad in jeder der acht Himmelsrichtungen, im Gelände mit Hilfe eines Sternpyranometer-Expositionsstativs gemessen. Globalbestrahlungssummen bei wolkenfreier Atmosphäre mittlerer Trübung für die Vegetationsperiode werden unter Berücksichtigung der drei Geländeparameter für 2745, 1x1 cm große Flächeneinheit des Kartengitternetzes ermittelt. Die in Farbausführung dargestellte Hangbestrahlungskarte erweist im mikroklimatischen bereich sehr komplizierte Verhältnisse und lässt beim Vergleich mit den Karten der Geländeparameter erkennen, dass die Wirkung des Cosiuns-Gesetzes entscheidender als jene der verschiedenen Besonnungsdauer ist. Registrierungen der globalen Hangbestrahlung zwischen verschiedenen Atmosphäre sehr beträchtlichen Bestrahlungsunterschiede zwischen verschiedenen Hanglagen durchd ie Bewölkung stark gemildert werden können. Vergleiche zwischen der Strahlungskarte und der Vegetationsverteilung bzw. dem Wachstum gepflanzter Jungbäume geben Aufschluss über weitgehende biologische Auswirkungen der Hangbestrahlungsunterschiede.