Es wurden Ergebnisse von Feldversuchen über den Schutz von Aufforstungen gegen die schädigenden Wirkungen des Schneegleitens (langsame Translation der Gesamtschneedecke auf der Bodenoberfläche) mitgeteilt und Empfehlungen für die praktische Anwednung von Schutzmaßnahmen gegeben. In der am Davoser Dorfberg (Schweiz, Kanton Graubünden) an einem typischen Gleitschneehang 1955 erstellten Versuchsanlage "Fopp" (SLF/EAFV) wurden Lärchenpflanzungen mit und ohne besondere Gleitschutzvorkehrungen einer mehrjährigen Feldprüfung unterzogen. Der Gleitschennschutz umfasste: +) Erdbauten zu Erhöhung der Rauhigkeit der Bodenoberfläche (Pflanzlöcher, Terrassierungen); +) Bauten zur Verankerung der bodennahen Schneeschichten (Pfählungen, Gleitschutzstützwerke); +) Pflanzungen zur Verzahnung der Schnee- und Vegetationsdecke. Die Hauptaufgabe der Schutzbauten bestand darin, den Gleitschneeprozess derart zu beeinträchtigen, dass die für Aufforstungen als besonders schädlich anerkannten, bis auf die Bodenoberfläche reichende Gleitschneerisse und Schneerutsche nicht mehr enrstehen konnten. Die mit dem Pflanzlochbohrer bepflanzte 1/2-Lärchen waren Gleitschutzmaßnahmen und Gleitschutzobjekt zugleich. In 32 Versuchsvarianten fanden verschiedenartige Ausführungen, Anordnungen und Kombinationen von Gleitschneeschutz und Pflanzungen ihr Berücksichtigung. Jede dieser Varianten wurde nach modernen statistischen Versuchsmethoden in 3 Variantenblöcken einmal wiederholt und zufällig verteilt. Abschnitt 1 enthält eingehende Beschreibungen und Darstellungen der Versuchsanlage und Versuchsvarianten. Die Winteruntersuchungen erstreckten sich auf: +) Faktoren der Schneebedeckung (Niederschlags- und Temperaturbedingungen, Dauer und Höhe der Schneebedeckung, Schneedeckenentwicklung); +) Gleitschnee- und Lawinenbildung (Gleitschneemessungen, Erfassung von Gleitschneerissen, Schneerutschen und Lawinen sowie ihrer AUswirkungen auf Pflanzen und Schutzbauten); +) Ökologische und mechanische Wechselwirkungen zwischen Schneedecke, Pflanzen und Schutzbauten.