Populationsstatistische Forschungen begrenzen sich, insbesondere und gezwungenermaßen bei Forstinsekten auf die Schätzung sog. relativer Populationsdichten. Es wird die Zahl der Individuen auf einer kleinen leicht messbaren Bezugsgröße, z-B. Blattzahl, Blatt-, Zeig- oder Rindenoberfläche, Gewicht usw. festgestellt. Für viele Zwecke wäre aber eine zuverlässige Schätzung der absoluten Populationen notwendig und wertvoll, d.h. eine Schätzung alles Individuen einer Art auf einem Baum, einer Baumgruppe, in einem Bestand oder Wald. Absolute Populationen kann man praktisch nie direkt messen. Man muss sie daher mittels passender Stichprobenverfahren über kleinere Einheiten - also relative Dichten - schätzen. Diese primären Resultate sind durch geeignete Verfahren auf die Werte ganzer Baumkronen zu erhöhen. Dazu bedarf man umfangreicher dendrometrischer Grundlagen, zunächst über die Maße der Baumkronen und dann über ihre Beziehungen zu einfachen Baummerkmalen. Die vorliegende Arbeit dient gerade diesem speziellen Zweck dendrometrischer Grundlagenbeschaffung. Sie ist eingespannt in das allgemeine Forschungsprogramm über die Populationsdynamik des Grauen Lärchenwicklers (Zeiraphera diniana, Gn.). Sie ist damit sowohl ein ein allgemeiner, versuchsmethodischer Beitrag als auch eine konkrete Forschungsbasis für die speziellen Probleme des Lärchenwickler. Die Ereignisse liefern zahlreiche Einblicke in die innere Struktur der Lärchenkronen. Sie sind aber namentlich in grundsätzlicher Richtung ermutigt, indem sie belgen, dass: 1. die Unterlagen für eine strukturelle Baumkronenanalyse relativ einfach und genügend genau beschafft werden können; 2. die strukturellen Kronenmaße durch einfach korrelative Beziehungen zu leicht feststellbaren Baummerkmalen verallgemeinert werden können; 3. aus dieser Grundlage unerwartet präzise Schätzungen absoluter Insektenpopulation möglich werden als Basis für die experimentelle Forschung; 4. darauf basierend sogenannte Lebenstafeluntersuchungen auch auf groß Waldgebiete ausgedehnt werden könnten und damit an Indikationswert für Populationen gewännen.