Vorgabe der Arbeit war die Verbesserung der waldbaulichen Entscheidungsgrundlagen für eine zielgerichtete Bewirtschaftung von Mittelwäldern im Weinviertel auf Bestandesebene. Grundlagen bildeten Bioma-ssenerhebungen an Bäumen und Sträuchern sowie waldbauliche Erhebungen auf permanenten und temporären Untersuchungsflächen in Mittelwald- und Niederwaldbeständen mit Überhältern. Biomassenschätzfunktionen wurden für die Kompartimente Holz in Rinde und Blätter (spezifische Blattfläche) für die am häufigsten vorkommenden Baumarten (z.B. Stiel- und Traubeneiche, Esche, Berg- und Spitzahorn, Feldahorn, Hainbuche, Feldulme, Vogelkirsche) und Straucharten (z.B. Hasel, Hartriegel, Liguster) im Ober- und Unterholz abgeleitet. Einfache Ansätze zur Erfassung der Waldstruktur, ergänzt um die Merkmale Straucharten, Grundfläche in 10 cm Schafthöhe, Vermehrungsarten und Biomassenkompartimente wurden zur Beschreibung der Untersuchungsbestände verwendet. Periodische Biomassenzuwächse und Produktivitätsraten pro Blattfläche wurden für die permanenten Untersuchungsflächen kalkuliert. Für einen 40 Jahre alten und einen 4 Jahre alten Mittelwaldbestand wurde jeweils die Nettoprimärproduktion geschätzt. Einzelbaummerkmale wurden von Stiel- und Traubeneiche, Zerreiche, Esche, Berg-und Spitzahorn, Hainbuche, Vogelkirsche und Elsbeere analysiert. Bestandeskennwerte und Biomassenverhältnisse wurden vor und nach dem Mittelwaldhieb für verschiedene Oberholzanteilsvarianten im Mittelwald, basierend auf erarbeiteten Steimmzahlkurven, berechnet. Für die Bewirtschaftungsvarianten Niederwald und Mittelwald mit unterschiedlichen Oberholzanteilen erfolgte eine betriebswirtschaftliche Bewertung unter besonderer Berücksichtigung der Biomassenproduktion und -vorräte. Die Anwendung der Stammzahlkurve und der erarbeiteten waldbau-technischen Empfehlungen wurden als Entscheidungshilfe für die waldbauliche Planung und Auszeige demonstriert.