Standardsignatur
Titel
Critical Loads für Schwefel- und Stickstoffeinträge in Ökosysteme. : Regionalisierung der nationalen Emissionsdaten auf Grundlage von EU-Berichtspflichten (Datenstand 2008).
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
76 S.
Illustrationen
17 Abb., 18 Tab., 6 Karten, 28 Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
ISBN
3-85457-976-4
Datensatznummer
156536
Quelle
Abstract
Critical Loads (CL) sind definiert als ökologische Belastungsgrenze für den Eintrag von Luftschadstoffen in Ökosysteme. Critical Loads werden u. a. im Rahmen der Convention on Long-Range Transboundary Air Pollution (CLRTAP) der UNECE dazu herangezogen, irkungsbezogene Emissionsreduktionsstrategien zu entwickeln. Entsprechend werden Critical Loads-Daten regelmäßig vom Umweltbundesamt für Österreich erhoben und an ein Datenzentrum der CLRTAP übermittelt. Die letzte Datenanfrage fand im November 2007 statt und war bis März 2008 zu beantworten. Im Rahmen dieser Studie wurden aktualisierte Critical Loads für versauernde und eutrophierende Schwefel- und Stickstoffeinträge für Wälder und zum Teil auch für alpines Grünland und Moore in Österreich berechnet. Zusätzlich zur Auswertung mit der bisher angewandten Massenbilanzmethode wurden auch empirische Critical Loads ermittelt. Die Berechnung erfolgt in Einklang mit den dafür innerhalb der CLRTAP vorgesehenen Methode. Diese sowie die verwendeten Basisdaten sind im Bericht dokumentiert. Die Critical Loads für versauernde Stickstoff- und Schwefeleinträge werden 2010, dem Zieljahr des Göteborg-Protokolls, auf 0,6 % der österreichischen Waldfläche überschritten werden. Kritische Säureeinträge stellen somit kein großflächiges Gefährdungspotenzial in Österreich dar. Die nach der assenbilanzmethode berechneten Critical Loads für eutrophierende Stickstoffeinträge werden 2010 in Österreich auf 94 % der Ökosystemfläche Wald überschritten werden. Die empirischen Critical Loads liegen wesentlich höher und werden auf nur 31 % der betrachteten naturnahen Ökosysteme überschritten werden. Trotz dieses Unsicherheitsbereiches, der auch zusätzlichen Forschungsbedarf widerspiegelt, ist davon auszugehen, dass überhöhter Eintrag von Stickstoff in Ökosysteme ein erhebliches Gefährdungspotenzial in Österreich darstellt. Für die meisten Europäischen Staaten ergibt sich ein ähnliches Bild. In Zukunft ist es daher notwendig, sich verstärkt dem Problem der Eutrophierung zu widmen. Bei einer Reduktion der Stickstoffemissionen sind nicht nur positive Auswirkungen auf Eutrophierung zu erwarten, sondern auch auf Treibhausgasbildung (N2O), Ozon und Feinstaub.