Standardsignatur
Titel
Chemische Untersuchungen zur Aufklärung von Schadensfällen an Honigbienen durch Pflanzenschutzmittel im Zeitraum 1985 bis 2006
Verfasser
Erscheinungsort
Quedlinburg
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
144 S.
Illustrationen
60 Abb., 23 Tab., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
ISBN
978-3-930037-45-2
Datensatznummer
156135
Quelle
Abstract
Entsprechend § 33, Absatz 2, Punkt 8 des Pflanzenschutzgesetzes werden im Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Untersuchungen zu Schäden an Bienen durch Pflanzenschutzmittel durchgeführt, die sich in einen biologischen und einen chemischen Teil gliedern. Bei dem Nachweis einer Kontaktgiftwirkung mittels des Aedes-Test in den Bienen- und begleitenden Pflanzenproben erfolgt eine chemische Untersuchung mit chromatographisch-massenspektrometrischen Methoden mit unterschiedlichen lonisierungsarten. Die gemeinsame Analyse der biologischen und chemischen Befunde liefert einen wichtigen Beitrag zur Feststellung und Analyse von Schäden an Bienen durch Pflanzenschutzmittel. Im Zeitraum von 1985 bis 2006 wurden insgesamt 1087 Bienen-, 1208 Pflanzen-, 75 Wachs und 76 sonstige Proben (Honig, Pollen, Wasser, Erde, Holz und Präparate) chemisch untersucht, wobei insgesamt 251 Wirksstoffe und Metabolite ermittelt wurden. Die durchschnittliche Anzahl der in den Proben bestimmten Wirkstoffe verminderte sich in diesem Untersuchungszeitraum bei Bienen von 8 auf 5 und bei Pflanzen von 5 auf 3 (Ausnahme 2005). Zu den am häufigsten in Bienen bestimmten Wirkstoffen gehörten im Jahre 2006 Fluazinam (50%), BenzyIbenzoat (42%), Coumaphos (39%) lambda-Cyhalothrin (36%), Alkylen-bis-dithiocarbamate und Schwefel (31%), Methamidophos und Clothianidin (28%), Dimethoat und Lindan (25%), Brompropylat, Pymetrozin und Pentachlorphenyl-methylether (22%), p,p'-Dibrombenzophenon und Thymol (17%), Fluvalinat (14%), sowie Pentachlorphenol, Hexachlorbenzol und Chlorpyrifos (11%). Imidacloprid konnte in keiner der untersuchten Pflanzen- und Bienenproben nachgewiesen werden. Zusammenfassend kann eingeschätzt werden, dass die Bienenschäden, die als Folge von Pflanzenschutzanwendungen entstehen, in den letzten zwanzig Jahren deutlich abgenommen haben. Die Anzahl der Schäden liegt seit Anfang der 90er Jahre immer unter 100 (Ausnahme 2003).