- StandardsignaturAulitzky-1-5
- TitelDie Beeinflussung des Pflanzenwachstums durch das Kleinklima in süddeutschen Mittelgebirgslagen : Dissertation, Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1956
- Seiten62 S.
- Illustrationen20 Abb., 6 Tab., 105 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftBandaufführung
- Datensatznummer155649
- Quelle
- AbstractJe weiter man sich von den milden Klimagebieten in höhere Lagen hinauf begibt,umso mehr treten bei der klimatischen Beurteilung der Standortfaktor,die relative Höhe über Grund und die Exposition in den Vordergrund. In den süddeutschen Mittelgebirgslagen reichen die wenigen,vorwiegend in Tälern gelegenen Klimastationen meist nicht aus,um die Wuchsbedingungen in unterschiedlichen Expositionen derselben Grosslandschaft festzustellen,Es wurde daher der Versuch unternommen,durch systematische phänologische Untersuchungen über mehrere Vegetationsperioden hinweg einen Einblick in die durch das Kleinklima gewiesenen Wuchsbedingungen in Abhängigkeit von der Jahreszeit zu erhalten. Als Versuchsgebiet wurde die zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb gelegene Baar ausersehen, die als Hochmulde mit bekannt koninentalen Klimazügen gute Voraussetzungen für die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Kleinklima und Pflanzenwachstum bot. Hier waren auf kurze Entfernungen ausgesprochene Tal-und Muldenlagen, Hanglagen verschiedener Exposition und unterschiedlich orientierte Hochlagen sowie Mehrere Klimastationen mit langjährigen Beobachtungsreihen vorhanden. Die ersten Messungen erstreckten sich auf die Feststellung der Frostgefährdung in den tiefsten Lagen. Hierzu diente ein Temperaturschreiber, der in Strahlungsnächten durchs Gelände getragen wurde. Die Temperaturmessungen konnten später auf die Hanglagen ausgedehnt werden. Der Anfang Juli 1948 aufgetretene Spätfrost bot eine einmalige Gelegenheit, die Ausdehnung und Intensität der Frostschäden festzustellen. Sie wurden daher sofort kartenmässig aufgenommen und verarbeitet. So entstand eine Karte der frostgefährdeten Gebiete in der Baar. Aus ihr war zu entnehmen, dass die frostgefährdeten Zonen jeweils sechs bis acht Meter über den jeweiligen Talgrund reichten, auch konnte die Lage der kältesten Punkte der Baarniederung ermittelt werden. Zur weiteren Bestimmung der kleinklimatischen Wuchsbedingungen wurde die phytometrische Methode herangezogen.Auf bestimmten,meist in Nord-oder Südlagen verlaufenden Versuchsstrecken wurde die Langtagspflanze Sinapis alba im Frühjahr,Sommer und Herbst in Kästen mit gleichem Nährboden ausgesät und das Wachstum laufend beobachtet. Zur klimatischen Überwachung wurden mehrere Klimastationen eingerichtet, an denen der Temperatur-und Feuchteverlauf registriert und die Minimumtemperaturen sowie die Niederschlagsmengen täglich gemessen wurden. Besonderer Wert wurde auf die Erfassung klimatisch günstiger Wuchszonen in verschiedenen Jahreszeiten gelegt. Dabei zeigte sich, dass die Wuchsbedingungen nicht nur von Standort zu Standort sehr unterschiedlich waren, sondern dass sie sich auch an demselben Ort im Laufe der Wachstumszeit änderten. Am Südwesthang begannen die Versuchspflanzen im Frühjahr zuerst in der Hlangmitte zu wachsen, am Hangfuß setzte erst max. eine Woche später kräftiges Wachstum ein. Die oberen Hanglagen an Süd- und Südwesthängen trockneten im Sommer infolge hoher Verdunstung stark aus, sodass sich die Wuchsbedingungen zum Sommer hin dort verschlechterten. Am warmen und feuchten Hangfuß hingegen entwickelten sich die Pflanzen am kräftigsten. Im Spätherbert hörte das Pflanzenwachstum unter der Einwirkungen tiefer Temperaturen zuerst in den Tallagen auf, im oberen Hangdrittel wuchsen die Pflanzen am längsten weiter. Am nördlich orientierten Hang begann das Wachstum zuerst im unteren Hangdrittel über den Kaltluftseen und wanderte von dort den Hang hinauf zu den höchsten Lagen. Die Hochlagen zeichneten sich dann im Sommer als Zonen kräftigsten Pflanzenwachstums und größter Massenproduktion aus. Im Herbst stellten die Pflanzen in den tiefsten Lagen des Nordhangs zuerst ihr Wachstum ein, im oberen Hangdrittel hielt es am längsten an. Besonders wuchsgünstig erwiesen sich die über den Kaltluftseen gelegenen Hügelzonen, die den Pflanzen ausgeglichene Kleinklimabedingungen boten. Die in der Baar gefundenen Ergebnisse wurden schließlich unter Heranziehung anderer Teiluntersuchungen in einer Darstellung der allg. kleinklimatischen Wuchsbedingungen in süddeutschen Mittelgebirgslagen erweitert. Die Untersuchungen ergaben, dass in grossklimatischen einheitlichen Mittelgebirgslagen kleinklimatisch große Unterschiede bestehehn, die sich sehr verschieden auf die Wuchsbedingungen auswirken. Durch Ausnutzen günstiger Wuchszonen kann bei geeigneter Wahl der Vorfrucht in diesen Höhenlagen noch erfolgreich Zwischenfruchtbau betrieben werden, der zur Erhöhung der Betriebsrentabilität beiträgt und ihn damit krisenfester macht.
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