I. Die Lärche in Baden ist wohl ausnahmslos alpenländischer Herkunft. Die erste Einbringung, nach dem von Hausrath berichteten anscheinend mißlungenen Versuch von 1584, erfolgt um das Jahr 1758. Die Erstanbauten des 18. Jahrhunderts in den ehemals baden-dürlachischen Stammlanden und dem 1803 badisch gewordenen Teil der Kurpfalz lassen sich mit Akten belegen. Die Saatgutankäufer während des 19. Jahrhunderts bis in die neueste Zeit konnten eindeutig geklärt werden. II. a. Auch die badischen Anbauten bleiben vielfach von der "Münch'schen Lärchenkrankheit" nicht verschont. Die Bestände haben sich jedoch im allgemeinen behauptet. In den Schwarzwaldhochlagen über 700 m haben dagegen die Ausfälle meist katastrophale Ausmaße angenommen, weshalb in diesen Lagen auf weitere Versuche mit der europäischen Lärche alpenländischer Herkunft verzichtet werden sollte. - Auch die Ausbesserung langfristig behandelter Laubholzfemelschlagverjüngungen mit Lärche als Lückenbüßer haben zu entmutigenden Ergebnissen geführt. b. Die in Baden angebaute Lärche vermag sich auf besseren Standorten in reiner Fichte nicht zu behaupten; sie wird vom Stangenholzalter ab im Kronenraum eingeengt, erdrückt, neigt zu starker Verkrebsung und steht häufig ab. Die Mischung Lärche, Kiefer, Laubholz, die z.Z. die größte räumliche Verbreitung besitzt, ist dank annähernd gleichlaufender Höhen- und Zuwachsentwicklung für die Lärche weit gefahrloser; die Mischung Lärche, Laubholz ist - rechtzeitig begründet - sehr zusagend, braucht aber schärfste Durchforstungskontrolle. c. Die Lärche gewinnt erst mit zunehmendem Durchmesser gegenüber der ihr im Massenertrag überlegenen Forle an Wert. Ihr Anbau lohnt daher für Baden in der Regel nur auf besseren Standorten, wo sich Starkholz erwirtschaften läßt. d. Neben dem Wild scheint neuerdings in Baden der Lärchenblasenfuß (Taeniothrips laricivorus Krat.) leider betriebsbestimmende Bedeutung zu gewinnen. III. a. Die künftigen Kulturen sollten die alten Anbauerfahrungen berücksichtigen. b. Die Lärchenstarkholzzucht mit Umtrieben bis zu 150 Jahren ist in Baden nach den bisherigen Erfahrungen ohne ernstliche Befürchtungen vorzeitiger Stammfäule möglich. Eine Ausnahme bilden bis heute nur flachgründigere Jura- und Muschelkalkstandorte, auf denen gelegentlich schon im Stangen- und Baumholzalter Trametes radiciperda, seltener Polyprous Schweinitzii festgestellt wurde. Diese gefährdeten Standorte haben jedoch für die künftige Lärchennachzucht kaum noch Bedeutung. c. Das im allgemeinen erfreulich gute Gedeihen der alpenländischen Lärche in Baden wird auf günstige Herkünfte aus unteren und mittleren Lagen der Ostalpen zurückgeführt. Die besten Bestände sollen daher nach wie vor anerkannt und nachzuchtwürdig bleiben.