Das forstliche Wissen im Spiegel der Waldgesetze in Kärnten, Krain, Friaul und den Küstenlanden vom 15. bis zum 19. Jahrhundert : Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Institut für Sozioökonomik

Wien

2000

344 S.

Bandaufführung

151312

In 69 Waldgesetzen und Vorschriften wird das forstliche Wissen im Raum Kärnten, Krain Istrien, Friaul, Venetien und Küstenland dokumentiert. Auf Grund der verschiedenen Bedürfnisse an den Lebensraum Wald durch den Landesfürsten, die Herrschaften und die Untertanen, kam es immer wieder zu Spannungen, die durch oft sehr harte Vorschriften und Nutzungsbeschränkungen zu reglementieren versucht wurden. Da in dem Gebiet der Herzogtümer Kärnten und Krain der Bergwerksbau einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellte, war auch ein großer Holzvorrat notwendig. Vor allem zur Erzeugung von Holzkohle zum Ausschmelzen des Erzes waren enorme Holzmengen erforderlich. Um eine nachhaltige Holzproduktion für die Bergwerksarbeit zu gewährleisten, wurde die Holznutzung durch die Untertanen und sonstige Waldnutzungen, wie Waldweide, Waldacker, Streunutzung, stark eingeschränkt und reglementiert. Obwohl die Landstände durch mehrere Jahrzehnte eine Waldordnung einforderten, (so 1550, 1686, oder 1689), wurde für das Herzogtum Kärnten erst 1745 eine Interims-Waldordnung erlassen, die nur durch einzelne Verordnungen und Patente ergänzt bis zur Einführung des allgemeinen Reichsforstgesetz 1853 Gültigkeit hatte. Einzelne Herrschaften innerhalb des untersuchten Gebietes, hatten schon viel früher Waldordnungen für ihren Herrschaftsbereich verordnet. So in der Herrschaft Gotschee im Jahre 1406, Herrschaft Bamberg 1550 oder Herrschaft Lodron/Gmünd 1640.