Im Frühling des Jahres 1943 begann sich der Verfasser, damals noch Kind, unter Anleitung seines Vaters mit der Flora der Umgebung seines Geburts- und Wohnortes St.Willibald, Bezirk Schärding, Oberösterreich, zu beschäftigen und ein Herbarium anzulegen. Wenige Jahre später, im Herbst 1947, kam es zu ersten Kontakten mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum. Aufgrund der Hinweise von Mitgliedern, dass über die Flora des Sauwaldes und die diesen einschließenden Täler von Pram, Inn und Donau beinahe nichts bekannt sei, begann er sein Augenmerk vermehrt auf das erwähnte Gebiet zu richten. Das Ergebnis seiner Studien gipfelte in der Herausgabe einer Flora dieses Gebietes in den Jahren 1970-72 (Grims 1970-72). Er hat sich auch weiterhin mit der Flora des Gebietes beschäftigt, die im Laufe der Zeit große Umwälzungen erfahren hat. Dem Verfasser ist somit die Möglichkeit gegeben, ihren Wandel über einen relativ großen Zeitraum darzulegen. Zunächst wird auf Landschaftsform, Geologie, Boden und Klima der Raumeinheiten eingegangen: Der Sauwald ist eine wellige Hochfläche von durchschnittlich 500 m Seehöhe, über die sich waldreiche Bergrücken mit Seehöhen zwischen 600 und 895 m (Haugstein) erheben. Das Pramtal ist eine reich bewegte Hügellandschaft, deren Seehöhe zwischen 320 und 500 m schwankt. Inn- und Donautal sind Erosionstäler mit schmaler Talsohle und steil aufragenden Hängen. Sauwald und Inn- und Donaudurchbruch sind Teil der Böhmischen Masse und bestehen aus Graniten und Gneisen. Im westlichen Sauwald lagern über diesen tertiäre Schotter. Das Pramtal gehört der Molassezone des Alpenvorlandes an und besteht vorwiegend aus Schlier. Die häufigste Bodenart des gesamten Gebietes ist Braunerde. In den flachen Tälern der Sauwaldhochfläche überwiegen Moorerden über wasserstauenden Gleyhorizonten, die für die zahlreichen Feuchtwiesen und Moore dieses Gebietes verantwortlich waren. Sie fielen in den 1950er und 1960er Jahren den großangelegten Entwässerungsaktionen zum Opfer. Aulehme sind an der Pram anzutreffen. Das Klima des Gebietes weist subatlantische Züge auf. Sie werden durch auf das gesamte Jahr verteilte Niederschläge, hohe Luftfeuchtigkeit und ausgeglichene Temperaturen gekennzeichnet Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Erforschung der Flora des Gebietes, vom 19. Jahrhundert bis heute. Im Sinne der Gliederung der potentiellen Vegetation durch Wagner (1985) wird die "zonale" und "azonale" beschrieben. Ein umfangreiches Kapitel beschäftigt sich mit der Kulturlandschaft des Gebietes, besonders ihrem Werden im Lauf von Jahrtausenden. Der Bogen ist weit gespannt und führt von der schrittweisen Besiedlung im Neolithikum, über Nutzpflanzen und Nutzung des Waldes in früherer Zeit, Flussregulierungen, Kraftwerksbauten und Entwässerungen bis zum aufkommenden Naturschutzgedanken. Neben Hinweisen zu Ackerbau, Unkrautvegetation, Obstkultur, Kultur von Gemüse und Zierpflanzen wird der Beschreibung der Feuchtwiesen und Halbtrockenrasen, die heute beinahe vollständig aus dem Landschaftsbild verschwunden sind, breiter Raum gewidmet Ausgehend von den wenigen Florenlisten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wird ein Überblick über die Zusammensetzung der Flora des Gebietes bis in heutige Zeit geboten. Insgesamt wurden 1666 Sippen in die Florenliste aufgenommen. Davon sind 1225 als indigen zu bewerten und 164 als synanthrop im weitesten Sinn. Insgesamt sind während des erwähnten Zeitraumes 161 ausgestorben und 398 Arten wegen weniger Standorte (306) oder Gefahr der Standortzerstörung (92) stark gefährdet. Zu einem fixen Bestandteil der Flora sind 84 Neophyten geworden. Von Kulturpflanzen konnten 277 festgestellt werden. Den größten Teil der Arbeit nimmt das systematische Verzeichnis aller Arten (Artenliste) ein. Dieses enthält Angaben zur Verbreitung, Häufigkeit und zu den besiedelten Standorten, beschränkt auf unser Gebiet. Neben den wildwachsenden Arten wird auch auf die Nutzpflanzen eingegangen. Großen Wert hat der Verfasser auf die Nennung aller ihm im Laufe der Zeit bekannt gewordenen Mundartnamen gelegt und auch Hinweise zu Brauchtum, Arbeitswelt und Volksmedizin, die im Zusammenhang mit Pflanzen stehen, in die Arbeit einfließen lassen.