Untersuchungen über die Abhängigkeit verschiedener morphologischer Merkmale der Buche (Fagus silvatica L.) vom Standort : Eidgenöss. Technische Hochschule, Diss. Nr. 5306; Über Qualitätsmerkmale der Buche : Eidgenöss. Technische Hochschule, Diss. Nr. 5306

Zürich

1975

105 S.

29 Abb., 25 Lit. Ang.

Bandaufführung

151222

Untersuchungsziel: - Versuch einer quantitativen Erfassung morphologischer Merkmale (insbesondere des Schaftes an stehenden Buchen) und deren Abhängigkeit von den Standortsverhältnissen. Für diese Untersuchung wurde aus verschiedenen, in der Arbeit erwähnten Gründen, die Rotbuche in drei standörtlich deutlich unterschiedliche Buchenwaldgesellschaften des Schweizerischen Mittellandes gewählt; eine im Unterverband der Simsen-Buchenwälder (Luzulo-Fagion) und zwei im Eu-Fagion (Unterverband der anspruchsvollen Buchenwälder). Die gewählten Objekte gehören zum Luzulo silvaticae-Fagetum typicum, Milio-Fagetum und Pulmonario-Fagetum typicum. In jeder Waldgesellschaft wurden in reinen, gleichaltrigen 100 bis 120jährigen und aus Naturverjüngung entstandenen Buchenhochwaldbeständen drei Probeflächen von rund 30 Aren angelegt. In jeder Probefläche wurden 19 verschiedene Merkmale bei den 30 stärksten Buchen erfasst. Zur Erfassung der Schaftform, namentlich des Schiefstandes und der Krümmung, wurde ein Messverfahren mithilfe des Theodolites erprobt. Dabei konnte gezeigt werden, dass anhand der in Stammhöhen von 1.3, 3.0, 5.0, 7.0 und 10.0 m erfolgten Theodolit-Winkelablesungen die Krümmung, der Schiefstand sowie der Stammdurchmesser bis auf 1 cm genau mit relativ bescheidenem Zeitaufwand gemessen werden können. Da es sich bei den erwähnten Stammerkmalen um etwas Räumliches handelt, wurden diese aus zwei Messrichtungen (Gefälls- und Schichtlinie) erfasst. Aus den Theodolit-Messungen liessen sich weiter die Abholzigkeit und Exzentrizität des Stammquerschnittes in entsprechenden Stammhöhen ermitteln. Darüberhinaus wurden weitere Merkmale, so die Scheitelhöhe, die astfreie Schaftlänge, die Astigkeit, die Kronenlänge und die Kronenbreite gemessen. Andere Merkmale, so der Kronentyp, das Vorhandensein sog. "Chinesenbärte" und der Drehwuchs wurden nach deutlich unterscheidbaren morphologischen Gruppen gutachtlich taxiert. Die Auswertungen erfolgten mittels automatischer Rechenanlage durch Programmiersprache FORTAN. Für den statistischen Vergleich der drei gewählten Standorte wurde jeweils für die gemessenen Werte (Merkmale) eine hierarchische Streuungszerlegung mit anschliessendem F-Test und für die taxierten Merkmale (Häufigkeiten) ein Chi-Quadarat-Test durchgeführt. Die erheblichen standörtlichen Unterschiede der gewählten Waldgesellschaften kamen bei zahlreichen Merkmalen deutlich zum Ausdruck. Beispielsweise wurden aufgrund dieser Untersuchung gesicherte Unterschiede zwischen den drei gewählten Waldgesellschaften in Oberhöhe, astfreier Schaftlänge, Schiefstand, Krümmung und Abholzigkeit nachgewiesen. Bei anderen Merkmalen, so beim Drehwuchs, dem Kronentyp und vor allem der Zwieselbildung, ist aufgrund dieser Untersuchung eher darauf zu schließen, dass Erbanlagen eine grössere Rolle spielen als Standortsbedingungen. Um dafür einen eindeutigen Beweis zu erbringen, wären jedoch besondere, umfangreiche Untersuchungen nötig. Im Zusammenhang mit Qualitätsmerkmalen des Baumes zeichnete sich das Milio-Fagetum besonders aus. Dieses nimmt ökologisch, so auch nach dem pH-Wert und dem Wassergehalt des Bodens, eine mittlere Stellung ein und weist die höchste Bonität auf. Es hat sich bei dieser Arbeit klar herausgestellt, dass die Höhenbonität das beste Merkmal ist, um die Bestände in verschiedenen Waldgesellschaften auf ihre Qualität hin zu vergleichen. Ein wesentliches Ergebnis dieser Untersuchung dürfte die Erkenntnis sein, dass sich die Abklärung folgender Fragen für eine weitere Untersuchung als besonders aufschlussreich erweisen dürfte: - Ermittlung des Wendepunktes der Schaftformkurve, - Beurteilbarkeit der tatsächlichen Drehwüchsigkeit des Holzes anhand äusserer Merkmale.