- Standardsignatur638
- TitelUntersuchungen über die Morphologie und Ökologie der Pollenkörner heimischer und fremdländischer Waldbäume
- Verfasser
- ErscheinungsortHamburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr1961
- Seiten68 S.
- Illustrationen76 Abb., 14 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer149314
- Quelle
- AbstractDie vorliegenden pollenmorphologischen und pollenökologischen Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Grundlagen der forstlichen Kombinationszüchtung zu erweitern. 1. Die gegenwärtigen Kenntnisse über die Pollenmorphologie verdanken wir vorwiegend den umfangreichen pollenanalytischen Forschungen und den honigmikroskopischen Untersuchungen. Da für die forstliche Kreuzungszüchtung nicht die Form des gequollenen Pollenkornes bedeutsam ist, sondern die Gestalt, die die Mikrospore im Zeitpunkt der Freigabe aus dem Pollensack, während des Lufttransportes und bei der Ablagerung auf der Narbe bzw. Mikropyle besitzt, wurden die Pollenkörner im luftfeuchten Zustand auflichtmikroskopisch untersucht. 2. Die angewandte mikroskopische Technik hat gegenüber der Durchlichtmikroskopie folgende Vorteile: 1. Die Beobachtung erfolgt am unbehandelten Pollenkorn, 2. die Mikroaufnahmen ergeben plastische Bilder, 3. die Lage des Pollenkornes ist einwandfrei festzustellen, 4. die Mikrospore kann genau vermessen werden, 5. das Auflichtbild zeigt im Gegensatz zum Durchlichtbild mehr Gestaltseinzelheiten, wodurch die Artunterscheidung erleichtert wird. 3. Die Untersuchungen haben teilweise neue Angaben über die Gestalt und Größe der Pollenkörner heimischer und fremdländischer Waldbäume erbracht. Im Schrifttum wird eine größere Anzahl von Pollenarten als porenfrei beschrieben; dazu zählen u. a. auch die Lärche und die Douglasie. Tatsächlich besitzen diese Baumarten auffallend große Keimporen. 4. Ebenfalls ist es unzutreffend, wenn die Bogenlinien (Arci) der Alnusarten als Verdickungen der Außenwand angesehen werden, denn die bogenförmigen Linien sind nur durchlichtmikroskopisch zu beobachten und stellen die stark eingedellten Seitenwände in der Aufsicht dar. 5. Die an den Mikrosporen vorgenommenen Dimensionsmessungen strebten die Erreichung reproduzierbarer Werte an; es wurden deshalb bei jedem Pollentyp die gestaltsbestimmenden Abmaße festgelegt und 48 Pollenarten mit insgesamt 18 000 Einzelmessungen vermessen. Im Gegensatz zu den durchlichtmikroskpischen Untersuchungen fällt auf, daß die Abmaße der luftfeuchten Pollenkörner nur verhältnismäßig gering variieren. 6. Die Meßergebnisse und die Mikroaufnahmen ermöglichen eine naturgetreue, stark vergrößerte Nachbildung der Pollenkörner, die bei 48 Pollenarten vorgenommen wurde. Diese Pollenmodelle eignen sich ausgezeichnet zur Volumbestimmung. 7. Das Pollenkorngewicht wurde für 15 Baumarten an auszählbaren Pollenproben mit einer Analysenwaage ermittelt, die auf 1/1000000 g genau anzeigte. 8. Neben der Darrohwichte, der Reinwichte wurden auch die Volumanteile der Pollensubstanz, des Wassers und der Gasgemische bestimmt. 9. Die an 41 Pollenarten vorgenommenen Sinkgeschwindigkeitsmessungen ergänzen die im Schrifttum bereits vorhandenen 16 Angaben über forstliche Baumarten auf 45 Werte. Die Sinkgeschwindigkeitsmessungen und die Feststellung der Lage während des Fallens bieten einen Anhalt zur Klärung der offenen Frage, ob die Luftsäcke die Fallgeschwindigkeit der Pollenkörner herabsetzen. Die Ergebnisse zeigen, daß sie auch die großkörnigen Pollenarten flugtauglicher und damit verbreitungsfähiger machen; sie besitzen also die Bezeichnung "Flugblasen" zu Recht. 10. Die Pollenverbreitung kann für forstgenetische Belange in die Nahverbreitung (örtliche Verbreitung und Umgebungsflug) und Fernverbreitung (Weitflug und Fernflug) gegliedert werden. Für die forstliche Züchtung ist der Umgebungsflug besonders beachtenswert. Es interessiert aber weniger der Pollenniederschlag am Boden, sondern die Pollenverbreitung mit zunehmender Entfernung vom stäubenden Objekt in der Blüteninsertionshöhe. Da in dieser Höhe noch keine experimentellen Untersuchungen vorliegen, wurden die zu erwartenden Pollenniederschlagsmengen nach der Formel von SUTTON berechnet. Die gefertigten graphischen Darstellungen zeigen, daß die abjesetzte Pollenmenge (m-2) in der Blüteninsertionshöhe mit zunehmender Entfernung rasch abnimmt, am Boden dagegen zunächst bis zu einem maximalen Wert ansteigt und sich anschließend asymptotisch dem Nullwert nähert. 11. Im systematischen Teil werden die Pollenkörner von 48 Arten alphabetisch geordnet nach Gattungen und Familien beschrieben. 12. Die vorliegende Arbeit ist zwar auf die Ziele der Kreuzungszüchtung ausgerichtet, doch sind eine Reihe von Erkenntnissen auch für die Pollenanalyse bedeutsam. Das betrifft besonders jene Merkmale, die weder am fossilen Korn noch am gequollnen Pollen festgestellt werden können.
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- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1423508 | 638 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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