Bei der Beurteilung von Naturgefahren kommt im Rahmen des konventionellen rRsikokonzeptes der analyse der Vulnerabilität eine entscheidende Bedeutung zu. Vulnerabilitätsfaktoren drücken den funktionellen Zusammenhang zwischen einwirkenden kräften eines bestimmten Naturprozesses und den resultierenden auswirkungen an betroffenen Objekten aus. Das heißt, die Vulnerabilitätsfaktoren determinieren den Prozentsatz des Schadens an einem definierten Element. Im Zuge dieser Arbeit werden mittels Faktorenwerten im Sinne einer ex post Analyse die Auswirkungen von Wildbachereignissen im Zeitraum 1972–2004 monetär bewertet. Anhand von 4.894 dokumentierten Ereignissen der Wildbachereignisschadensdatenbank (WeSdb) des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) werden die finanziellen Folgen direkter Schäden unterschiedlicher Objektkategorien berechnet. die objektspezifische bewertungsmethodik richtet sich nach den durchschnittlichen Herstellungskosten betroffener Objektkategorien. Intensitäts- und prozessspezifische Einflüsse der Schadensauswirkung werden mittels objektspezifischen Vulnerabilitätsfaktoren berücksichtigt. Das berechnete monetäre Schadensausmaß wird auf räumliche und zeitliche Verteilungsmuster analysiert. Darüber hinaus werden die prozess- und intensitätsspezifischen Eigenschaften der Schadensverteilung untersucht. ein abschließender Vergleich zwischen den Ausgaben für Wildbachverbauungsprojekte mit dem kumulativen Schadensausmaß erlaubt Aussagen über die Effizienz technischer Schutzmaßnahmen.