Naturinseln im Siedlungsgebiet : Ziegelteiche in Wien und Niederösterreich : Eine ökologische Studie zur Erfassung hydrochemischer Eigenschaften und deren Einfluss auf Algengemeinschaften

Wien

2005

94 S.

41 Abb., 5 Tab., 41 Lit. Ang.

Bandaufführung

978-3-901294-13-6

142150

Die tertiären Tonablagerungen des Wiener Beckens (Ostösterreich) waren Voraussetzung für die Etablierung der Wiener Ziegelindustrie, die im 19. Jh. zu den weltweit führenden Unternehmen avancierte. Nachdem die Ziegelherstellung im Wiener Raum großteils unrentabel wurde, füllten sich aufgelassene Tongruben mit Grund- und Niederschlagswasser. Die Gewässer stellen ein unwiederbringliches Kulturlandschaftselement dar und fungieren als Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Darüber hinaus werden die Teiche auch intensiv als Naherholungsgebiete genutzt. Leider wurden in den letzten 60 Jahren diese einzigartigen Biotope dramatisch dezimiert, sodass heute nur mehr 44 Ziegelteiche im südlichen Wiener Raum anzutreffen sind. In der vorliegenden Untersuchung wurde in der Saison 2003 zehn Ziegelteiche in Wien und daran angrenzenden Niederösterreich limnologisch untersucht, um abiotische Schlüsselfaktoren zu formulieren, welche die Phytoplanktongemeinschaft steuern. Der geologische Untergrund bedingt eine spezifische Leitfähigkeit bis 3000 öS cm-1, die sich unter anderem im Vorkommen einiger halophiler Formen widerspiegeln. Die Teiche wurden als meso- bis hypertrophe Gewässer klassifiziert. Die auf abiotischen Variablen basierende Gruppierung ergab acht räumlich-zeitlich aufgetrennte Cluster, für die in weiterer Folge mit Hilfe einer Indikatorartenanalyse Zeigerarten gefunden wurden. Die anschließende Gradientenanalyse zeigte, dass das Auftreten der Phytoplankter besonders durch Phosphor-, Ionen- und Biomassegradienten erklärt wird.