Standardsignatur
Titel
Raumrepräsentativität technischer Pollensammler für ein Langzeitmonitoring von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) : UFOPLAN - Förderkennzeichen 202 67 430 / 33
Verfasser
Erscheinungsort
Bonn
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
305 S.
Illustrationen
66 Abb., 62 Tab., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
141592
Quelle
Abstract
Hintergrund des F&E-Vorhabens ist die gesetzliche Verpflichtung zu einem Monitoring gemäß der EU-Freisetzungs-Richtlinie 2001/18/EG. Verfahren zur Dauerbeobachtung der Umwelt sind etablierte Maßnahmen des Umweltschutzes. Insbesondere die Überwachungsprogramme zur Luftreinhaltung, z. B. Ozonüberwachung oder der jährliche Waldzustandsbericht (BMVEL 2003) sind bekannt. Während diese Programme erst eingerichtet wurden, nachdem Gesundheits- oder Umweltschäden auftraten, verfolgt die EU im Zusammenhang mit dem Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) mit der Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG und mit weiteren Regularien (Ergänzung Anhang VII Richtlinie 2001/18/EG, EU-Verordnung 1829/2003) eine prospektive Gefährdungsabschätzung. Eine zentrale Forderung dieser Richtlinie ist die Durchführung eines Umwelt-Monitorings. Die Richtlinie sieht einen "auf jeden einzelnen Fall zugeschnitten[en]" Überwachungsplan vor (Richtlinie 2001/18/EG, Anhang VII, 36). Ziel ist es, zum einen die Annahmen aus der Risikoanalyse für das Zulassungsverfahren zu überprüfen, zum anderen etwaige Risiken und Gefahren, die im Rahmen der Zulassung nicht erkennbar waren, sich aber nach längeren Zeiträumen oder bei großflächigem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) einstellen können , aufzudecken und zu dokumentieren (Richtlinie 2001/18/EG, Anhang VII, 36). Eine besondere Bedeutung bei der Freisetzung und dem Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Pflanzen kommt den Blütenpollen zu, die v. a. durch Wind und Insekten in die Umwelt transportiert werden . Die Bund/Länder-AG "Monitoring der Umweltwirkungen von GVP" (2000) nennt als eine von vier Kernaufgaben für ein Monitoring die "Dokumentation von Eintrag und Verbreitung von GVP". In der Prioritätenliste für die Etablierung eines Langzeitmonitoring derselben AG wird für herbizidresistenten Raps, Raps mit männlicher Sterilität und Bt-Mais eine hohe Priorität angegeben. In diesem F&E-Vorhaben sollten Methoden entwickelt werden, um den Eintrag und Verbleib von transgenen Pollen von Mais und Raps im Luftraum zu erfassen. Pollen stellen einen entscheidenden Vektor dar, über den Genmaterial große Distanzen überbrücken kann und in andere Ökosysteme eingebracht werden könnte.