Eine Vb-ähnliche Wetterlage mit teils extremen Niederschlagsmengen (z.B. 244 mm in 24 h in Innerlaterns in Vorarlberg) am 22. und 23. August 2005 hatte in Westösterreich großflächig extreme Schadereignisse zur Folge (Hochwässer, Rutschungen, Muren). Im Auftrag des BMLFUW (Abteilung IV/5) und in Abstimmung mit den Gebietsbauleitungen Bludenz und Bregenz des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung führten Mitarbeiter des BFW Analysen der Hochwasserereignisse in den Einzugsgebieten des Höllbaches bei Schnepfau und des Zürsbaches bei Lech a. Arlberg durch. Weiters erfolgten Dokumentation und Analyse von Massenbewegungen in den Gebieten Au/Schnepfau, Mittelberg/Zürs, Laterns/Düns/Dünserberg/Viktorsberg/ Zwischenwasser. Die Auswertung der vom Hydrographischen Dienst Vorarlberg zur Verfügung gestellten Niederschlagsdaten von Jänner bis August 2005 zeigen, dass für das Abflussverhalten und die Infiltrationsleistung der Böden primär die Niederschlagsverhältnisse im August 2005 - der Vorregen von 19. bis 22. August und die hohen Niederschlagsmengen von 22. auf 23. August - maßgeblich waren. Die Nachrechung des Abflussereignisses für den Höllbach unter Verwendung des N/A-Modells ZEMOKOST ergab eine Abflussspitze von ca. 12 m3 sec-1. Auf Grund von Verklausungen, zeitlichen Überlagerungen von Oberflächenabfluss, Zwischenabfluss in den obersten Schichten des Substrates und im unterirdischen Abflussgeschehen sowie über mehrere Stunden sehr hohen Regenintensitäten dürfte das tatsächliche Abflussmaximum noch höher anzusetzen sein. Für den Zürsbach ergaben die Modellläufe Abflussspitzen zwischen 30 und 50 m3s-1. Der Geschiebeanteil und ohne Feststoffe ausVerklausungen durch Dammbrüche bzw. Geschiebeeinstößen von Uferanbrüchen mit bis zu 8.000 m3 pro Einstoß sind in diesen Angaben noch nicht berücksichtigt. Daher dürften kurzfristig höhere Abflussspitzen realistisch sein.