Erstmals liegen ein Atlas und eine auf Basis der IUCN Kriterien errechnete Rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs vor. In 15 Jahre langer Arbeit wurde die Herpetofauna des Landes Salzburg kartiert und katalogisiert. Die Daten stammen zum einen aus systematischen Kartierungen im Zuge verschiedener Projekte, wie zum Beispiel der Gesamtuntersuchung Salzach oder der Kartierung der Gemeindegebiete Thalgau Fuschl, zum anderen wurden Streudaten verschiedener Personen zusammengetragen. Die Daten wurden mit Hilfe der Software Biooffice erfasst und aufbereitet. Der bearbeitete Datenstock ist Teil der Biodiversitätsdatenbank des Hauses der Natur, wobei folgende Sammlungen in die Bearbeitung eingeflossen sind: Allgemein (Streudaten der Mitarbeiter des Hauses der Natur), Daten Martin Kyek (Kartierung und/oder Datenerfassung 1990 bis 2005), Literaturdaten (Auswertung publizierter und unpublizierter Literatur), Projekt Fließgewässer (Erfassung der Herpetofauna im Zuge der Kartierung der Fließgewässer von 1982 bis 1986), Projekt Stehende Kleingewässer (Erfassung der Herpetofauna im Zuge der Kartierung der Stillgewässer von 1977 bis 1988), Sammlung Schüller Leopold, Haus der Natur (Auswertung der Schüllersammlung, Alkohol-Präparate von 1916 bis 1971). Insgesamt wurden für den vorliegenden Atlas 7303 Einzelbeobachtungen an 3531 Standorten ausgewertet. Folgende 15 Amphibienarten und 7 Reptilienarten wurden erfasst: Amphibien: Alpen-Kammmolch, Triturus carnifex (Laurenti 1768); Alpensalamander, Salamandra atra (Laurenti 1768); Bergmolch, Mesotriton alpestris (Laurenti 1768); Erdkröte, Bufo bufo (Linnaeus 1758); Europäischer Laubfrosch, Hyla arborea (Linnaeus 1758); Feuersalamander, Salamandra salamandra (Linnaeus 1758); Gelbbauchunke, Bombina variegata (Linnaeus 1758); Grasfrosch, Rana temporaria (Linnaeus 1758); Kammmolch, Triturus cristatus (Laurenti 1768); Kleiner Wasserfrosch, Rana lessonae (Camerano 1882); Seefrosch, Rana ridibunda (Pallas 1771); Springfrosch, Rana dalmatina (Bonaparte 1840); Teichfrosch, Rana esculenta (Linnaeus 1758); Teichmolch, Lissotriton vulgaris (Linnaeus 1758); Wechselkröte, Bufo viridis (Laurenti 1768). Reptilien: Äskulapnatter, Zamenis longissimus (Laurenti 1768); Bergeidechse, Zootoca vivipara (Jacquin 1787); Blindschleiche, Anguis fragilis (Linnaeus 1758); Kreuzotter, Vipera berus (Linnaeus 1758); Ringelnatter, Natrix natrix (Linnaeus 1758); Schlingnatter, Coronella austriaca (Laurenti 1768); Zauneidechse, Lacerta agilis (Linnaeus 1758). Jede dieser Arten wird in Wort und Bild beschrieben und bezüglich folgender Parameter besprochen: Verbreitung in Europa und Österreich, Verbreitung in Salzburg, festgestellte Individuenzahlen, historische Entwicklung, Höhenverbreitung, besiedelte Gewässer, besiedelte Landlebenräume und Schutzstatus. In einem allgemeinen Kapitel werden die bevorzugt besiedelten Lebensräume und Habitatstrukturen von Amphibien und Reptilien und deren Nutzung durch den Menschen beschrieben. In Kapitel 2.8 sind die für die heimische Herpetofauna relevanten Gesetze und Konventionen zusammengefasst. Um die angespannte Lage der im Land Salzburg vollkommen geschützten Amphibien und Reptilienfauna besser einordnen zu können, werden im Kapitel „Generelles zur Veränderung der Lebensräume" exemplarisch einige vor allem aus Sicht der Herpetofauna gravierende Lebensraumveränderungen im Land Salzburg beschrieben. Bezüglich der Einstufung in die Rote Liste wurde nach den von Seiten des Umweltbundesamtes aufbereiteten IUCN Kriterien vorgegangen. Alle Arten werden nach folgenden Parametern beurteilt: Bestandsituation, Bestandsentwicklung, Arealentwicklung, Habitatverfügbarkeit, Entwicklung der Habitatsituation, direkte anthropogene Beeinflussung, Einwanderung und weitere Risikofaktoren. Die Definitionen und die zu Einstufung herangezogenen Skalen zu diesen Parametern befinden sich im Text. Die ermittelten Skalenwerte wurden diskutiert und über den vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellten Schlüssel zueinander in Beziehung gesetzt und bewertet. Das Ergebnis ist die Rote Liste der Amphibien und Reptilien Salzburgs.