Die Schweizer und die Österreicher Berglandwirtschaft arbeiten zwar in einem unterschiedlichen Umfeld, es bestehen jedoch wesentliche Gemeinsamkeiten. Die Berglandwirtschaft steht in beiden Ländern im Spannungsfeld zwischen Markt und Ökologie. Die Existenzsicherung für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern im Berggebiet ist eine gesellschafts- und agrarpolitische Herausforderung. Die Berggebiete sind nicht nur Agrarregionen, sondern Lebens- und Wirtschaftsraum für die Menschen und schließlich auch ein besonders sensibles alpines Ökosystem. Die nachhaltige Nutzung von Grünlandstandorten trägt wesentlich zur Artenvielfalt und zur Pflege des Landschaftsbildes bei. Unbestritten ist die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der Schutzfunktion gegenüber Naturgefahren dank einer regelmässigen Pflege der landwirtschaftlichen Flächen und nicht zuletzt auch des Bergwaldes. Auch wenn die kritische Frage erlaubt ist, ob die Berglandwirtschaft im Zeitalter der zunehmenden Beschleunigung der Entwicklung und der Globalisierung noch zeitgemäss ist, findet die Unterstützung der Bevölkerung im Alpenraum immer noch einen starken gesellschaftlichen Konsens. Um langfristig eine flächendeckende Bewirtschaftung der Bergregion aufrecht zu erhalten und den Weiterbestand der Betriebe absichern zu können, ist nach wie vor eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Maschinenringen, Beratung, Forschung und Landmaschinenindustrie notwendig. Bergwald steht als Stichwort für eine neue und wichtiger werdende Einkommensalternative im Alpenraum: Landwirt als Energiewirt. Dafür steht ein eigener Block zur rationellen Bergwaldnutzung. Gras als Alternative zum Brennstoff Holz und die Biogas-Technologie zur ökologischen Entsorgung von Abfällen aus Lebensmittelverarbeitung und Tourismus. Der vorliegende Tagungsband zeigt überdies auf, wie eine effiziente Agrarforschung die Innovationsfähigkeit der Landwirtschaft unterstützt. Für den Bereich Agrartechnik bedeutet dies: Es werden Lösungen zur Verfügung gestellt, die durch Kosteneinsparungen die Wettbewerbsfähigkeit einer nachhaltigen Landwirtschaft im ganzen Alpenraum erhöhen. Im Zentrum bleibt aber der Mensch mit seinem Lebensraum und Arbeitsplatz. Technikforschung hilft mit, lebensfähige strukturen zu fördern unter Wahrung der Lebensqualität der Bauernfamilie.
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen]) [234.3] (Alpen)